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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Ich will den HERRN laut preisen mit meinem Mund und inmitten vieler ihn loben.

Psalm 109,30

„Gotteslob vorrätig“, stand im Schaufenster einer Buchhandlung. Gemeint war das neue katholische Gesangbuch, das in diesem Geschäft zu kaufen war. Ich wurde nachdenklich und dachte: „Wann hast du eigentlich in den letzten Tagen Gott gelobt, obwohl du genug Anlass dazu hattest“?  - und musste feststellen: es hätte mehr sein können.

In unserem Gotteswort für heute bricht es aus David heraus: Ich will den Herrn laut preisen mit meinem Mund und inmitten vieler ihn loben (Psalm 109,30). Dem geht es gut, der kann laut lachen, denken  viele. Aber es ist ganz anders.  David wird von Feinden bedroht. Er weiß keinen Ausweg. Seine Angst steigert sich in Wut. Er wünscht seinen Gegnern alles erdenklich Schlimme, sogar den Tod und seinen dann verwaisten Kindern, dass sie betteln müssen. Nachdem er seine Wut vor Gott herausgeschrien hat, wird er ruhiger und ihm wird bewusst, dass er Gott an seiner Seite hat – und aus den Verwünschungen wird Klage vor Gott und dann Lobpreis.

Wir kennen in der Regel auch schwere Zeiten, in denen uns so schnell kein Loblied von den Lippen geht, in denen wir eher sagen: „Gott, wo bist du denn – ich verstehe dich jetzt ganz und gar nicht“. Es ist gut, dass wir unsere Klagen, vielleicht sogar – wie in den Klagepsalmen – unsere Anklagen vor Gott bringen können. Da sind wir an der richtigen Adresse, er hört uns. Vielleicht endet dann unser Klagelied auch mit einem - manchmal sicherlich auch leisem – Lob darüber, dass Gott auf unserer Seite ist.

Der Theologieprofessor Helmut Gollwitzer sagt: „Wenn Jesus selber mit dem Lobgesang auf den Lippen nach Gethsemane und Golgatha aufbricht, dann sagt uns das: Ein Lobgesang, ein Dank für Gottes Güte ist nicht beschränkt auf heitere Stunden. Wir haben die biblische Rede von der Liebe Gottes tief missverstanden, wenn wir denken, sie gilt nur dann, wenn wir sagen können: Das Leben ist schön, wir haben’s gut. In Wirklichkeit hören wir die Menschen des Glaubens von der Liebe Gottes sprechen mehr noch in den Tagen des Leidens als in guten Tagen“.

Vergiss nicht, Gott zu loben und zu danken, weil er dir nahe ist, weil der auferstandene Christus uns verheißen hat, alle Tage bei uns zu sein - daran will uns unser Gottes Wort für heute erinnern. Wir vergessen Gott gern, wenn es uns gut geht – und wenn es uns schlecht geht, klagen wir ihm unser Leid. Aber vielleicht kann ja dann – wie bei David –  auch unsere Klage umschlagen in das Lob Gottes. Recht hatte meine Schwiegermutter, wenn sie immer wieder sagte: „Danken schützt vor Wanken, Loben zieht nach oben“. Wir sollen keine vergesslichen Leute sein, denn „im Danken kommt Neues ins Leben hinein“ – dichtet Heino Tangermann in seinem bekannten Lied: „Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn“.

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