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/ Wort zum Tag

2. Mose 34,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Mose sprach: Hab ich, HERR, Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe der Herr in unserer Mitte."

2. Mose 34,9

Das war der große Wunsch von Mose, dass Gott inmitten des Volkes Israel mit ihnen ginge. Dann würde alles gut werden, dann würde alles gelingen. Gott in unserer Mitte.

Mose hatte nämlich erkannt, welch enorme Herausforderung in seiner Aufgabe steckte, das Volk Israel zu führen. Das Land, das sie einnehmen sollten, war angefüllt mit Völkern, die ihnen nicht freundlich gesonnen waren. Er sah, dass die Gebote, die Gott dem Volk gerade in 2. Auflage hat zukommen lassen, nicht nur hilfreich waren – das auch -  sondern auch sehr anspruchsvoll.  Mose wusste, dass das Volk Israel ein sturköpfiges Volk war. Er hatte gerade erlebt, dass sie schnell das Lager wechseln konnten.  Die Israeliten hatten sich eine aus Gold gefertigte Figur gemacht, vor der sie sich anbetend niederwarfen.

Wie soll also das Leben, das Überleben, das Weiterleben gelingen? Moses Antwort war klar. Es kann nur gelingen, wenn Gott in unserer Mitte ist. Und Mose gab nicht auf, darum zu bitten. Und das, obwohl Gott schon vorher unmissverständlich klar gemacht hatte, dass er nicht in ihrer Mitte sein wolle. Und Gott hatte das auch begründet: Wenn ich in eurer Mitte bin, dann wäre das euer Vernichtungsurteil (2. Mose 33, 5). Die Gegenwart Gottes, so liest man in den Texten zuvor, ist nicht nur stärkend und hilfreich. Der heilige Gott in der Mitte von Menschen ist auch gefährlich.

Das sind fremde Töne. Das sind alte Töne. Aber sie haben uns eine Menge zu sagen.

Gott in unserer Mitte. Wie gut, dass dieses Gebet Mose später, viel später in Erfüllung gegangen ist. Jesus Christus heißt der „Immanuel“ (Matth. 1,23f), das ist übersetzt „Gott ist mit uns“. In Jesus kam Gott wirklich mitten unter uns Menschen. Er hätte nicht näher kommen können! Paulus schreibt einmal, dass der Heilige Geist mitten unter uns wohnt.

Aber auch in Jesus ist es zugleich der heilige Gott, der in unserer Mitte ist. Es ist der Gott, der mitten unter uns auch fremd bleibt, der einer von uns wird und doch ganz anders bleibt. Das ist das Wunder! Es ist der heilige Gott voller Liebe. In Jesus ist beides ganz vorhanden. Und deswegen brauchen wir Menschen Jesus!

Denn wir sind ja keinen Deut besser als das Volk Israel damals. Wir wechseln auch schnell das Lager, sind nicht sehr verlässlich, wenn es um Gott oder auch um andere Beziehungen geht. Wir scheitern an seinen Geboten. Und auch die, die sich für fromm halten, scheitern daran. Nur anders, weniger öffentlich. Meistens. Da ist dann das goldene Kalb als Auto getarnt und Frömmigkeit wird zum ewigen Versuch, Gott doch durch das eigene Verhalten zu beeindrucken. Mir ist so etwas nicht fremd, im Gegenteil. Deswegen bin ich froh, dass Jesus gekommen ist, denn durch ihn ist Gott mir nah gekommen, ohne dass ich vergehen müsste.

Jesus ist Gott in unserer Mitte. Und er geht mit uns, ist also unterwegs, so betont es Mose. Seine Leute bleiben unterwegs. Ob als große Kirche oder nur mit wenigen Leuten: da wo sie sich im Namen Jesu treffen, da ist er mitten unter ihnen. Und wenn er mitten unter ihnen ist, bleiben sie unterwegs. Unterwegs in die Zukunft und unterwegs zu den Menschen. Denn die Zukunft gehört Gott und er ist an Menschen interessiert.

Deswegen kann ich mir kein Leben mit Gott vorstellen ohne unterwegs zu sein. Denn wenn wir stehen bleiben, ist Gott wahrscheinlich nicht mehr in unserer Mitte. Dann zieht der einfach weiter.

Mose sehnt sich nach Gott mitten im Volk. Ich sehne mich auch danach und ahne zugleich: da wird sich einiges ändern, wenn Gott mitten unter uns ist. Wir werden weniger Angst vor der Zukunft haben und die Schwarzseher unter den Christen werden leiser. Und wir werden bei den Leuten sein, egal welcher Herkunft und nicht nur unter uns. Denn wo der Meister ist, da werden auch die Jünger sein, sagte Jesus.

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