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/ Wort zum Tag

Jakobus 1,17

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis."

Jakobus 1,17

Ich sitze auf einer Bank am alten Greifswalder Hafen und blinzle in die Sonne. Ein wunderschöner Tag. Blauer Himmel, die Möwen kreischen über mir, vor mir alte, aber wunderschöne Segelschiffe. Und dazu ein Matjesbrötchen – was fehlt da eigentlich noch? „Ach, ist das Leben schön“, denke ich und beginne innerlich zu singen: „Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!“ Das Lied von Matthias Claudius spiegelt schön wider, was Jakobus in seinem Brief in Kapitel 1 Vers 17 seiner Gemeinde mitteilte: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts“.

In diesem Moment spüre ich auf meinem Kopf etwas Weiches. Plötzlich bin ich wieder ganz in der Wirklichkeit. Da kam doch tatsächlich von oben herab etwas auf meinen Kopf geflogen. Keine gute Gabe, sondern eher ein ziemlich ekliger Gruß einer Möwe über mir. Und schnell schlägt meine Stimmung um. Gut, dass die Möwe fliegen konnte und längst aus der Hörweite meines ärgerlichen unfreundlichen Kommentars nach oben war.

Trotzdem wirkte diese Szene in mir nach. Wie leicht fällt es mir an Sonnentagen des Lebens zu danken. Ich genieße die Freundlichkeiten Gottes und bin zuversichtlich für das, was vor mir liegt. Und dann kommt etwas Unvorhergesehenes, Unbequemes und schon wirft es mich aus der Stimmung. Ich erschrecke über mich, wie ich plötzlich alles Gute vergessen habe und wie schnell sich Ärger und Unzufriedenheit in meinem Gemüt ausbreiten.
Vermutlich hat Jakobus genau das im Blick gehabt, wenn er diesen Satz mitten in seiner Abhandlung über Verführung und Versuchung zum Bösen schreibt. Es gibt eine zerstörerische Kraft, die Lebensfreude und Lebensmut zerfressen kann. Sünde, nennt das Jakobus. Und das ist alles, was mich wegzieht vom Guten, vom Wahrhaftigen, vom Lebenswerten. Dagegen setzt Jakobus die guten Gaben Gottes. Sie bauen ein Leben auf, sie führen ins Licht. Gott ist gut und hat für mich das Beste im Sinn. Sein gutes Wort, die Bibel, ist für mich Orientierung für mein Leben und Kraft auch gegen die Verführungen des Bösen zu bestehen.

Die guten Gaben Gottes erkenne ich im Wunderwerk der Schöpfung. Wie komplex und hoch kompliziert ist der menschliche Körper aufgebaut. Und sind nicht das Sternenheer am Nachthimmel und die Blütenknospen im Frühling Zeichen seiner Kreativität und Güte?

Aber die kostbarste Gabe Gottes ist Jesus. „So sehr hat Gott mich geliebt, dass er seinen Sohn für mich hergab.“ (Johannes 3,16) Es hat Gott alles gekostet, es hat ihn sein Leben gekostet, damit er mir in Jesus Christus seine guten und vollkommenen Gaben schenken kann:
- Vergebung meiner Schuld,
- seinen Heiligen Geist, der mich inspiriert, mein Vertrauen vertieft und mich zuversichtlich leben lässt,
- Ewiges Leben, das mein Leben tief und sinnvoll, lohnend und voller Hoffnung macht.
Daran will ich denken an guten, wie an bösen Tagen. Und will mir nicht durch einen ärgerlichen Möwenschiss die Freude an Jesus verderben lassen. Auch heute will ich Gottes Geschenke einfach annehmen und in meinem Leben gebrauchen.

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