/ Wort zum Tag
Matthäus 5,8
Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.
„Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“
Eine Talkshow im Fernsehen. Ich traue meinen Ohren nicht. Einer der Teilnehmer zitiert ein Kindergebet. Seine Mutter hat es mit ihm als Kind jeden Abend gebetet: „Ich bin klein, mein Herz mach rein. Soll niemand drin wohnen als Jesus allein“. Vielen ist dies Gebet aus ihrer Kindheit bekannt. Über manche Gesichter der Talkshow -Teilnehmer huschte ein müdes bis abwertendes Lächeln. Das war damals. Ja, damals, da hatte man noch diesen Kinderglauben. Aber heute sind wir alle erwachsen und aufgeklärt. Dieser gute Mann Jesus, Sohn Gottes, soll in unseren Herzen wohnen? Wie soll das gehen?
Und dann diese sonderbare Vorstellungen vom Reinmachen unseres Herzens. Muss das sein? Ein reines Herz, frei von Schuld und bösen Gedanken, wer hat das schon? Vollkommen ist keiner.
Reinheit ist heute nur ein Wort für äußere Sauberkeit. Innere Reinheit von Lüge, Betrug und bösen Gedanken hat heute keinen Wert mehr. So wird sexuelle Reinheit vor der Ehe bestenfalls belächelt. Zum eigenen Nutzen ungestraft zu lügen ist ein Kavaliersdelikt. Tugenden wie Fleiß, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit oder Disziplin in Gedanken, Worten und Werken gelten als rückständig. Aber auch ganze Hingabe im Dienst für Gott wird gerne als Arbeitssucht abgetan. Dennoch gibt es immer wieder die Sehnsucht nach reiner Liebe. Echt lebende Menschen sind heute gefragt.
Jesus hat diese Vorstellung vom reinen Herzen in der Bergpredigt aufgegriffen. Im Matthäusevangelium lesen wir in Kapitel fünf Vers acht das Wort für den heutigen Tag: „Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Der Blick unserer Herzen auf Gott wird frei, wenn wir um Vergebung unserer Schuld bitten.
Schon in dem alten Gebetbuch des Volkes Gottes, den Psalmen, bittet der König David Gott um Vergebung. In Psalm 51 Vers zwölf steht die Bitte: „Schaffe in mir Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.“ Gott hat sich über David und unzählige Menschen vor und nach ihm erbarmt. Einzige Voraussetzung dazu ist bis heute das aufrichtige Gebet um die Reinigung ihres Herzen von Schuld und Sünde.
Schuld trübt den Blick auf Gott. Schuld macht einsam. Schuld zerstört die Beziehung zwischen Gott und Menschen. Deshalb ist das reine Herz so wichtig! Deshalb preist Jesus die Menschen glückselig, die reines Herzens sind. Die Augen ihrer Herzen sind nicht durch Schuld und böse Gedanken getrübt. Durch die Worte der Heiligen Schrift wird ihr Blick geschärft. In Jesus Christus, erkennen sie die Liebe Gottes zu uns Menschen. Sie schauen in das Herz Gottes, das Jesus Christus für uns aufgeschlossen hat.
Im Wort Gottes entdecken wir aber auch, wie schnell sich Schuld und Boshaftigkeit in unsere Herzen einschleichen. Daran sollen wir nicht verzweifeln. Nein, wie Kinder können wir Jesus um ein reines Herz bitten. Er wird sich über uns erbarmen und uns unsere Schuld vergeben.
Dann gilt auch uns heute ganz aktuell das Wort Jesu: „Glücklich zu preisen, selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Lieber Pastor Affeld
Ihre Gedanken zu Matthäus 5,8 haben mich berührt. Ich gehe selbst mit Jesus und lese die Bibel. Heute habe ich mich mit diesem Vers. beschäftigt. Ich habe mich gefragt, ja, was … mehrist ein reines Herz. Da wir als Christen die Möglichkeit haben, alles ans Kreuz zu bringen und Jesus zu übergeben, könnte man meinen, wir seien nun für immer rein gewaschen. Doch ich habe bemerkt, dass sich durchaus böse Gedanken einschleichen können und unser Herz, unsere Liebesbeziehung zu Gott beeinträchtigen können. Es ist darum wichtig, dass wir an Jesus, an seinem Wort dran bleiben. Uns leiten lassen vom Heiligen Geist und erneut darum bitten, das er uns rein macht von aller Schuld, von allen bösen Gedanken. Ja, er möge uns ein aufrichtiges, hingebungsvolles und demütiges Herz geben. Danke
Sind Sie gesegnet.
Judith Boschert