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/ Wort zum Tag

Sprüche 7,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Achte auf meine Gebote, so wirst du leben,und auf meine Weisung wie auf deinen Augapfel.“

Sprüche 7,2

Gebote sind in der Regel unbeliebt. In unserm Wort zum Tag ist aber die Rede von Geboten, die zum Leben führen sollen. So ein Unsinn, denkt mancher moderne Zeitgenosse, Gebote engen doch das wirkliche, freie Leben ein! Ist das wirklich so?

Schon seit mehreren Jahren begleite ich seelsorgerlich einen jungen Mann. Mit 19 gelangte er wegen seinem Liebeskummer zum ersten Mal an mich. In der Folge wechselte er seine Freundinnen mit einer verblüffenden Kadenz. Das ging von One-Night-Stands über Beziehungen, die Wochen, im besten Fall Monate hielten. Von den ganz kurzen Beziehungen ist er in der Zwischenzeit abgekommen, aber zu wirklicher Stabilität hat er leider noch nicht gefunden.

Interessanterweise ist ihm selber und mir etwas ganz klar: Er ist mit seinen vielen Beziehungen entschieden weniger glücklich als ich mit meiner einen Frau.

Ich bin da übrigens keine Ausnahme: Umfragen haben gezeigt, dass Menschen in stabilen Beziehungen zufriedener sind und im Durchschnitt länger leben.

In Sachen Mann und Frau hat die Bibel eine klare Vorstellung, wie eine Beziehung gelingen kann: „Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele“ (Genesis 2,24; Hfa). So steht es im zweiten Schöpfungsbericht. So ganzheitlich eins werden kann man nur mit einem Menschen.

Wenn wir zum Beispiel in dieser Beziehung nach den Geboten Gottes leben, führt das zum Leben, und zwar auch im wörtlichen Sinne: Eine langjährige Zweierbeziehung kann zu einem guten Nest für Nachwuchs werden.

Diese Gedanken können direkt mit dem bekannten Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ verbunden werden. Für die anderen neun der „Zehn Gebote“ lässt sich Entsprechendes sagen: Wer danach lebt, wird leben.

Der Theologe Ernst Lange gab im Jahr 1958 ein Buch mit dem Titel „Die zehn großen Freiheiten“ heraus. Er interpretiert darin die Zehn Gebote als Orientierungshilfen für ein freies Leben. Im Urtext ist übrigens gar nicht von „Geboten“ die Rede. Da steht einfach: die „zehn Worte“.

Im Vorspann zu diesen zehn Worten stellt sich Gott als Befreier vor: „Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägypten befreit hat, aus dem Sklavenhaus.“ Die göttlichen Gebote sollen uns also befreien und nicht einengen.

Zum Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ schreibt Lange:

Gott verspricht dir: Du sollst frei sein von der Jagd nach immer neuem Glück, die dich doch nicht glücklich macht. Ich schenke dir die tragfähige Gemeinschaft mit einem Menschen, in der du Erfüllung findest.

Und noch ein zweites Beispiel: Zum Gebot, dass wir einen Ruhetag für Gott einhalten sollen, schreibt Lange:

Du sollst frei sein vom Alltagsgeschäft, das dir die Luft zum Atmen zu nehmen droht. Ich schenke dir die Ruhe, die du brauchst, um wieder zu dir zu finden und zu erkennen, dass du aus meinen Händen kommst und von mir gehalten bist.

Also: Achten wir auf Gottes Gebote, denn sie verhelfen uns zum Leben.

Ich wünsche Ihnen einen lebendigen Tag!

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