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/ Wort zum Tag

Johannes 6,29

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“

Johannes 6,29

Der nordamerikanische Evangelist Billy Graham hat Jahre lang im Rundfunk eine Sendung bestritten mit dem Titel „Stunde der Entscheidung“. Diese Sendereihe, die schließlich in ganz vielen Ländern ausgestrahlt wurde, hat dazu beigetragen, dass ganz viele Menschen Jesus Christus kennen und lieben lernen. Mit ein Grund dafür war, dass Billy Graham seine Zuhörer ganz konkret eingeladen hat, sich für Jesus Christus zu entscheiden. Viele Zuhörer sind dieser Aufforderung gefolgt und haben angefangen, an Jesus Christus zu glauben. Das ist eine großartige Sache. Es gehört für mich mit zu dem schönsten, wenn das Geschöpf sich wieder auf seinen Schöpfer besinnt: auf Gott. Demzufolge gibt es viele Menschen, die frohen Herzens weitererzählen: „Ich habe mich für Jesus Christus entschieden.“ Wie schon gesagt, das ist wunderbar.

Nun wird in diesem Zusammenhang immer wieder die Frage gestellt, ob dieser Glaube eine Leistung ist, die man von Menschen fordern kann? Ein Bild kann vielleicht bei der Antwort helfen. Viele Evangelisten vergleichen das Evangelium gerne mit einem Rettungsring, der einem Schiffbrüchigen in höchster Lebensnot zugeworfen wird. In dem der Ertrinkende seine Hand nach dem Ring ausstreckt, macht er das, was ihm niemand abnehmen kann. Richtig an diesem Bild ist, dass einem in der Tat niemand den Glauben abnehmen kann. Manche glauben, weil andere glauben. Wieder andere glauben so, wie andere glauben. Aber wer in einer Garage geboren ist, ist ja deshalb noch längst kein Auto. Mit anderen Worten: Ich muss selber glauben. An das Ziel kommt mein Glaube erst dann, wenn ich wie der Jünger Thomas zu Jesus sage: „Mein Herr und mein Gott“ (Johannes 19, 28). Doch wie schon gesagt, manche Christen betonen bei dieser Entscheidung, das „Ich“ zu sehr. Dann klingt das so, als wenn das ihre Leistung wäre, dass sie Christ geworden sind. Bei manchen Christen klingt das fast schon angeberisch. Zweifelsohne, um es nochmal zu betonen, ist es richtig, dass ich zu der Einladung Jesu ja sagen muss. Daran geht kein Weg vorbei. Doch ich kann ja nur deshalb ja sagen, weil Gott zuvor zu mir ja gesagt hat.

Um noch einmal in dem eben erwähnten Bild zu bleiben: Ein Mensch kann sich nicht dessen rühmen, dass er seine Hand nach dem rettenden Ring ausgestreckt hat. Angesichts der Situation des Ertrinkenden wäre es vermessen so zu reden. Glaube ist vielmehr der dankbare Zugriff nach Gottes ausgestreckter Hand. Natürlich ist dieser Glaube auch ein Akt des Gehorsams, weil er Gottes Einladung gehört hat. In dem ich glaube, danke ich Gott, dass er das Wollen und Vollbringen in mir bewirkt hat, wie es der Apostel Paulus in seinen Mitchristen in Philippi geschrieben hat (Philipper 2, 13).

Kurz ausgedrückt: Erst kommt Gott. Dann komme ich. Zuerst hat Gott sich für mich entschieden und seinen Sohn ausgesandt, um mich einzuladen in die Gemeinschaft mit ihm.

Jesus selbst hat das ganz deutlich gesagt: „Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater (im Himmel) gegeben“ (Johannes 6, 65).

Also dürfen wir Christen nie vergessen: Gottes Werk ist es, dass wir Christen sind. Somit ist der menschliche Glaube auf das Angebot Gottes lediglich das entsprechende Echo. Weil Gott sich für uns entschieden hat, können wir uns für ihn entscheiden. Unser Glaube beruht auf der Tatsache, dass Gott uns liebt.

Ich will heute Gott neu dafür danken, dass er sich zuerst für mich entschieden hat. Dass es sein Werk ist, dass ich an den glauben kann, den er gesandt hat, nämlich Jesus Christus.

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