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/ Wort zum Tag

Römer 8,35

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?"

Römer 8,35

„Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?“ So fragt das Wort zum heutigen Tag aus Römer 8,35. Das kann ziemlich Vieles sein, denke ich spontan und lese, was Paulus als mögliche Antworten aufzählt: „Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blösse oder Gefahr oder Schwert?“

Wenn ich diesen Vers für sich betrachte, habe ich zunächst wirklich den Eindruck: Ja, hinter jedem der genannten Stichworte steckt eine Kraft mit dem Potenzial, uns vom Glauben abzubringen. Trübsal oder vielleicht besser übersetzt: Bedrängnis, meint Situationen, in denen sich alles gegen uns zu wenden scheint. Wer sich so von Gott und der Welt verlassen wähnt, könnte den Glauben schon verlieren. Angst erleben wir dann, wenn es uns in der Kehle so eng wird, dass wir kaum noch Luft bekommen. Das fördert das Gottvertrauen natürlich nicht. Ähnliches gilt für die Verfolgung. Wir erfahren sie dann, wenn wir als Person grundsätzlich in Frage gestellt werden. Paulus nennt als weitere Glaubenshindernisse: den Hunger, – wenn einem das Nötigste zum Leben fehlt; die Blösse, wörtlich eigentlich die Nacktheit, – wenn wir uns blossgestellt sehen; Gefahr, – womit er Lebensgefahr meint und das Schwert, das für ein drohendes Todesurteil steht. Es ist zwar klar: Paulus stellt eine rhetorische Frage. Die Antwort muss lauten: Nichts kann uns von der Liebe Christi scheiden. Aber wenn man bedenkt, was hinter den von ihm genannten Stichworten steckt, dann geht die erwartete Antwort nicht ohne Weiteres über die Lippen. Außerdem: Die Stichworte von Paulus bezeichnen für die Christen seiner Zeit echte Gefahren, während wir uns heute wenigstens in unserer Weltregion vor Gefahren wie Verfolgung, Hunger oder Schwert nicht wirklich fürchten müssen.

„Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?“ Nun ja, es gibt wohl ganz viel, was uns von dieser Liebe trennen will. Doch die entscheidende Frage ist nicht, wer das will, sondern ob er das auch kann. Und dazu schreibt Paulus in den folgenden Versen klar und eindeutig. Es kann uns gar nichts von der Liebe Gottes trennen. Vielleicht müsste man präzisieren: Nichts, was uns vom Glauben wegbringen will, hat mehr Potenzial als wir ihm zugestehen. Wenn wir zum Beispiel zulassen, dass der Neid auf erfolgreichere, mächtigere oder vermögendere Mitmenschen an unseren Herzen zu nagen beginnt, oder wenn wir erlauben, dass aus dem Schlagwort ‚Hauptsache gesund!‘ ein Glaubenssatz wird, dann können wir schon vom Glauben abgedrängt werden. Aber dann sind wir selber schuld, weil wir uns vom Zentrum des Glaubens, von der Liebe Christi, selbst wegzubewegen begonnen haben. Solange wir uns am Zentrum orientieren, am ‚Wort vom Kreuz‘, wie Paulus im 1. Korintherbrief formuliert, solange kann uns von der Liebe Christi scheiden wollen, wer oder was immer will. Es wird nicht gelingen. Und das hält Paulus ja zum Ende dieses Abschnittes, in den Versen 38 und 39, als abschliessende Antwort auf die gestellte Frage auch fest: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“

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