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/ Wort zum Tag

Jakobus 2,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"»Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht."

Jakobus 2,8

Der kleine Marc verstand kaum etwas bei der Kirchenführung, zu der ihn die Eltern mitgenommen hatten. Er wusste nicht, was Gotik und Romanik sind und auch das Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert beeindruckte ihn wenig. Er hatte nur einen Blick für die hellen, von der Nachmittagssonne erleuchteten bunten Kirchenfenster mit den dort abgebildeten Menschen. Am Ende der Führung fragte er dann auch die Kirchenführerin: „Sag mal, was sind denn das für Menschen in den Kirchenfenstern?“ Die ältere Dame freute sich, dass sie nun auch ihm etwas erklären konnte und sagte: „Das sind Menschen, die Jesus lieb hatten“. Als die Familie zu Hause am Küchentisch beim Abendbrot saß, dachte Marc immer noch an die Kirchenfenster und sagte plötzlich: „Jetzt weiß ich, was Christen sind“. Die Eltern sahen sich an und fragten neugierig: „Was denn?“ Er antwortete: „Christen sind Menschen, durch die das Licht scheint.“

Diese Begebenheit fiel mir ein, als ich das Bibelvers für diesen Tag las: Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht (Jakobusbrief 2,8). Christen sind Menschen, durch die das Licht scheint. Das Licht der Liebe Gottes will durch uns hindurch scheinen. Gott schenkt uns seine Liebe immer wieder neu, wenn wir uns von ihm beschenken lassen wollen. Im Ohnmächtigen am Kreuz kann uns die ganze Macht seiner Liebe deutlich werden. Wir sind reich beschenkt, wir sind Gott wichtig. Deshalb können wir auch ja zu uns selbst sagen, nicht weil wir so vollkommen wären, sondern weil er uns liebt mit all‘ unseren Stärken und Schwächen. Weil Christus sich meiner annimmt, kann ich mich auch selbst annehmen, auch mit all‘ dem, was ich Gott und den Menschen immer wieder schuldig bleibe. Weil Gott mich annimmt, kann ich mich selbst und andere annehmen und immer etwas von der Liebe, die ich von ihm empfange, anderen weitergeben.

Jemand hat es einmal so ausgedrückt: Gott gibt uns ein volles Konto an Liebe. Was wir mit keinem Gehaltskonto machen können, das können wir mit diesem Konto machen: wir können abheben und abheben und andere damit glücklich machen. Gott füllt unser Konto an Liebe so sehr auf, dass es nie ins Minus gerät, wenn wir damit verschwenderisch umgehen. Erfüllen wir doch dieses königliche Gesetz, von dem unser Bibelvers für heute redet, den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Dann werden auch wir die Erfahrung machen, von der Clemens von Brentano schreibt: „Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.“

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