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/ Wort zum Tag

Lukas 7,6-7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund."

Lukas 7,6-7

Haben Sie in diesem Moment ein Dach über dem Kopf? Gehören Sie gar zu den Glücklichen, die im eigenen Haus wohnen? Und nicht zu den meisten Menschen auf Erden, die obdachlos sind? Als ich den Bibelvers für diesen Tag las, wurde ich zunächst dankbar für alle, die ein Dach über dem Kopf haben. Wie zum Beispiel jener Soldat, von dem im Neuen Testament die Rede ist, der im Haus seines Vorgesetzten, eines römischen Offiziers, leben durfte. Bibelleser wissen, dass jener „Hauptmann von Kapernaum“ ein freundlicher Mensch war, der sich um seine Untergebenen kümmerte. Und der - obwohl ein Heide - offensichtlich ein Interesse an der jüdischen Religion hatte. Als er zum ersten Mal in die Nähe Jesu kam, traf es ihn wie ein Blitz. Es sprang ein Funke über von Jesus auf ihn, den Offizier. Er wusste plötzlich: Dieser Mann aus Nazareth ist mehr als ein jüdischer Wanderprediger. Er ist ein Gottesmann, der große Macht hat. Viel mehr als militärische Macht. Nämlich himmlische Befehlsgewalt!

Der Hauptmann ahnte, dass Jesus über kilometerweite Entfernungen hinweg Befehle erteilen kann, gar einer Krankheit befehlen und diese ihm gehorchen muss. So wie ihm, dem Hauptmann, seine Soldaten aufs Wort gehorchten.

Wie die Erzählung in Lukas 7 nun weiter geht, ist nur indirekt eine Dach-Geschichte. Denn der Offizier sagt: „Herr, du musst nicht unter mein Dach kommen. Ich bin deinen Besuch gar nicht wert. Befiehl einfach aus der Ferne, dann wird mein Knecht auf seinem Bett gesund!“ Ein starker Glaube. Und ein noch stärkerer Herr!

Ich versuche, mich in den Soldaten hineinzudenken: Zunächst war er trotz seiner Krankheit noch gut dran. Er war von seinem Vorgesetzten geschätzt, fast geliebt. Er hatte Bett und Dach und gute Betreuung.

Ich vergleiche das nun mit uns: Falls jemand von uns krank ist, hat er es doch wohl erst mal gut, wenn er unter einem sicheren Dach ist. In einem sauberen Bett liegt, zuhause oder im Krankenhaus. Und falls er eine herzliche Zuwendung durch einen Menschen bekommt, darf er Gott dafür danken!

Nun weiter: Was passierte damals mit dem Soldaten? Jesus kam nicht an sein Krankenbett. Weil sein Offizier ja dachte, Jesus könne eine Fernheilung bewirken.

Würde ich heute auch von meinem Bett aus sagen: „Jesus braucht gar nicht zu mir nachhause zu kommen. Ich bin es gar nicht wert. Es genügt, wenn er mir seinen Engel schickt. Oder seine Kraft. Oder seinen Heiligen Geist“?

Nun wage ich den weiteren Vergleich: Als Kranker heute kann ich auch nicht damit rechnen, dass Jesus persönlich sichtbar zu mir ans Bett kommt. Ich kann erst mal froh sein, wenn ein Arzt oder ein Pfarrer mit seiner Visite nicht lange auf sich warten lässt. Aber Jesus persönlich?

Nun ja, vielleicht  ist es ähnlich wie damals in der neutestamentlichen Geschichte: Wenn ich bitte: „Herr, hilf, obwohl ich es nicht wert bin…!“, dann schickt Jesus mir seinen Geist, seine Kraft oder seinen Engel. Ich könnte dadurch gesund werden. Vielleicht sogar körperlich.

Oder zumindest an meiner Seele? Die katholische Kirche hat das gut verstanden. In ihrer Eucharistiefeier betet sie: „Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Ein Wort Gottes kann uns allemal erreichen. Vielleicht trifft Sie oder mich gleich heute ein heilendes Wort der Bibel. Eventuell der Satz Jesu: „Dir sind deine Sünden vergeben, geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“ Oder: „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir!“

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