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/ Wort zum Tag

Philipper 2,14-15

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt,

Philipper 2,14-15

Wie ist das gemeint, was Paulus da schreibt? Am liebsten würde ich das den Apostel persönlich fragen. Ich frage mich ernsthaft, wie die Christen in Philippi diese Worte aufgenommen haben. Wer kann denn diesen Anspruch, den der Apostel da formuliert, erfüllen? Wer ist schon absolut integer, rein und fehlerlos? Wer ist dazu in der Lage, alle Anforderungen des alltäglichen Lebens zu erfüllen – ohne auch mal zu meckern, ohne sich zu beklagen und ohne an sich selbst oder auch an Gott zu zweifeln? Ich bin es nicht!

Was würden Sie denken, wenn jemand daherkommen und behaupten würde: „Ich tue alles, was Gott will – absolut, ohne Abstriche“? Ich muss zugeben, dass ich da etwas misstrauisch würde. Ich denke: Der wahre Charakter eines Menschen ist daran zu messen, wie er sich verhält, wenn ihm niemand zuschaut.

Offenkundig muss es in der Gemeinde von Philippi auch Probleme gegeben haben. Während Paulus noch anwesend war, lief alles zu seiner Zufriedenheit. Doch in seiner Abwesenheit müssen Dinge vorgefallen sein, die seine ganze Arbeit in der Gemeinde in Frage stellten (vgl. V.16). Tja, war all seine Liebesmüh umsonst?

Der Apostel mahnt also inmitten einer verdorbenen Gesellschaft die Christen dazu, wie Sterne am Nachthimmel zu funkeln. Luther übersetzt „Lichter in der Welt“. Paulus bezieht sich an dieser Stelle bewusst auf die „Sterne innerhalb des Kosmos“. Denn die Leute in der griechischen Welt der Antike beobachteten die Sterne sehr genau. Man glaubte im wahrsten Sinne des Wortes, dass die Zukunft in den Sternen stehen würde.

Erstaunlich, wie viele Menschen auch in der heutigen Zeit noch täglich ihr Horoskop lesen und sich davon beeinflussen lassen. Das scheint gesellschaftlich sogar eher akzeptiert zu sein, als sich von einem Bibelvers inspirieren zu lassen. Die Wahrheit wird verdreht. Verkehrte Welt. Christen erscheinen zwielichtig. Lieber sucht man Stars auf deutschen Showbühnen, denen man im gleißenden Scheinwerferlicht zujubeln kann.

Wo aber funkeln inmitten unserer medialen Welt des schönen Scheins die Stars und Sternchen der Christenheit? Diese Frage müssen wir Christen bedenken – allen Bedenken zum Trotz. Murren und Meckern hilft gar nichts. Selbstzweifel machen alles nur noch schlimmer.

Wir können eigentlich nur eins tun: Nämlich darauf vertrauen, dass unser Gott das Wollen und auch das Vollbringen bewirkt (V.13). Ich kann diesen Absolutheitsanspruch des Apostels Paulus nicht erfüllen - jedenfalls nicht aus eigener Kraft. Darum will ich es auch gar nicht erst versuchen. Statt mich also besonders anzustrengen, will ich besser Gottes Nähe suchen. Denn sein Geist ist es, der in der Tiefe meines Wesens Veränderung bewirkt. Darüber müssen wir uns im Klaren sein.

Wenn ich einen Sternenhimmel betrachte, kann ich immer nur staunen. Ich frage mich: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“ (vgl. Psalm 8). Dann möchte ich mir mehr Zeit für Gott nehmen, der ja den gesamten Kosmos beherrscht. Unglaublich, dass dieser Gott mich persönlich kennt und trotz meiner Fehler liebt. Diesen Gedanken möchte ich verinnerlichen. Dann nämlich ist da dieses Funkeln in den Augen!

 

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