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/ Wort zum Tag

Hosea 8,12

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wenn ich auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre

Hosea 8,12

„Ich erlebe das oft,“ sagt mein Bekannter, er ist Christ und Psychotherapeut, „da haben Menschen ihr Leben komplett gegen die Wand gefahren, haben gelogen, betrogen, die Ehe gebrochen. Irgendwann ist alles kaputt, ein riesiger Scherbenhaufen – und dann kommen sie zum Psychotherapeuten und der soll’s richten.“

Bei den großen Finanzkrisen der letzten Jahre war es ähnlich. In Folge der Pleiten von Lehman brothers und Co stellte man auf einmal fest: Es gibt zu wenig Regeln, zu wenig ethische Kriterien im Bankgeschäft. Der Gier des Menschen werden keine Grenzen gesetzt, sie wird maßlos und führt schließlich in den Ruin. Die Gebote Gottes werden geachtet wie eine fremde Lehre, beklagt schon der Prophet Hosea im Alten Testament.

Haben Sie sich eigentlich auch schon mal über die Reichen aufgeregt, die ins Steuerparadies nach Monaco flüchten oder ihr Geld in die Schweiz bringen? Und sich gefreut, wenn große Steuersünder aufgeflogen sind, und gedacht: Das geschieht denen recht. Wie kann man den Staat so unverfroren um solche riesigen Summen betrügen.

Aber ist das denn im Kleinen so viel anders? Jesus hat mal gesagt: Mit welchem Maß ihr andere messt, wird man euch messen. Wir zeigen mit dem Finger auf die „Großen“ – aber wie verhalten wir uns denn, wenn uns vom Handwerker angeboten wird bar zu bezahlen um die Mehrwertsteuer zu sparen? Das sind doch alles kleine Fische, sagen Sie vielleicht. Aber macht es denn einen Unterschied, ob ich den Staat um 100 Euro schädige, oder um 100 000? Fürs Gewissen eigentlich nicht, finde ich. Denn jeder Wurm, ob fett oder klein, höhlt den Berg aus und durchlöchert seine Stabilität. Unser Sozialsystem ist eins der besten der Welt, und es wird durch unsere Steuern mitfinanziert. Aufs große Ganze gesehen profitieren wir alle davon, wenn wir es mit tragen und unterstützen.

Tatsächlich würden sich Menschen im Großen wie im Kleinen viel Leid und Schmerz und manchen Crash ersparen, wenn sie sich einfach an die 10 Gebote hielten. Denn die sind wie der Mittelstreifen auf der Straße: Eine Orientierung, damit wir gut durchkommen. Diese Erkenntnis scheint auch in der Wirtschaft angekommen zu sein: "Werte liegen voll im Trend", versicherte mir neulich ein leitender Manager.

Und wenn man doch an christlichen Idealen gescheitert und alles zu Bruch gegangen ist? Das ist zB König David in der Bibel passiert. Er bereute, bat Gott um Vergebung und bekam eine zweite Chance. Was aber mich betrifft, ich tue gut daran, den moralischen Zeigefinger unten zu lassen. Oscar Wilde sagt: "Jeder Heilige hat eine Vergangenheit, jeder Sünder eine Zukunft."

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