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/ Wort zum Tag

Kolosser 3,16

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.

Kolosser 3,16

Ich bin in einer Großstadt unterwegs. Ich komme an vielen Häusern vorbei, in denen Menschen arbeiten, leben und wohnen. Da sind die Hochhäuser, die Wohnblocks und Mietskasernen, in denen viele Menschen leben, oft auf engstem Raum. Daneben gibt es allerdings auch immer wieder kleine und schmucke Häuser, in denen offenbar nur eine Familie lebt – weil nicht mehr Raum da ist, um noch andere Familien aufzunehmen.

Da gibt es Hotels und Pensionen, in denen Menschen „auf  Zeit“ leben – vorübergehend untergebracht sind. In denen es ein ständiges Kommen und Gehen gibt.

Diese Bilder werden für mich zu einer Frage: Gleicht mein Leben nicht auch einem „Haus“? Und ich frage weiter:  Wem gleicht denn eigentlich mein „Lebenshaus“?  Wer wohnt darin? Wem oder was gebe ich „Raum“ in meinem „Haus des Lebens“? Wer darf einziehen und bleiben? Wer darf sich „häuslich niederlassen“ und wer ist nur besuchsweise anwesend?

Ums „wohnen“ geht es auch in dem Bibelwort für heute. Wie ein Immobilienhändler, ein Wohnungsvermittler tritt der Apostel Paulus auf, wenn er den Christen in Kolossä schreibt: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.“ Dieses Wort steht in einem Abschnitt, in dem es um Veränderung geht.  Nämlich um die Veränderung durch den Glauben an Jesus Christus. Paulus spricht von dem „alten“ und dem „neuen“ Menschen. Und für ihn zählt zu dem „Lebensstil“ des neuen Menschen, dass er dem Wort Christi in seinem Leben Raum gibt.

"Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.“  Warum ist das so wichtig?  Weil Jesus Christus uns heute in diesem Wort und durch dieses Wort begegnen und zu uns reden will. Weil dadurch unser Glaube Orientierung erfährt und gestärkt wird. Weil dieses Wort uns ermutigt und mit Hoffnung erfüllt. Darum lädt Paulus dazu ein, fordert er auf: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.“

Er sagt nicht: Schafft euch die unterschiedlichsten Bibelübersetzungen an – obwohl die manchmal sehr nützlich und hilfreich sein können – und stellt sie in euren Bücherschrank oder ins Regal. Staubt sie von Zeit zu Zeit mal ab, damit man den schönen Goldschnitt auch erkennen kann.  Er lädt vielmehr ein: gib dem Wort Christi Wohnraum in deinem Leben. Das Wort Gottes, das Wort Christi – im Wort der Bibel.  Es soll nicht in irgendeinem „Abstellraum“ des Lebens untergebracht sein, um nur für den Notfall zur Verfügung zu stehen. Es soll – und zwar „reichlich“ - bei uns „wohnen“, mitten im Leben dabei sein.

Muss ich denn jetzt die meiste Zeit des Tages damit verbringen, um in der Bibel zu lesen? Und junge Menschen stellen mir manchmal die Frage: Muss ich als Christ in der Bibel lesen und wann und wie oft?  In dieser Frage klingt für mich u.a. auch mit, dass Bibellese als notwendiges oder lästiges Übel verstanden wird. Wer so mit dem Wort Gottes umgeht, der wird wahrscheinlich nichts oder kaum etwas von dem Reichtum erfahren, der in diesem Wort liegt. Warum fällt es offenbar so schwer, das biblische Wort wie einen ganz persönlichen  „Liebesbrief“ zu lesen?

Von Johann Hinrich Wichern, dem Begründer des Rauhen Hauses, einer diakonischen Einrichtung in Hamburg, stammt der Hinweis: „Wer vom 1. Januar ab seine Bibel verstauben lässt, dem wird am 31. Dezember seine Seele verstaubt sein. – Wer aber vom 1. Januar ab in der Bibel nach Quellen des Lebens sucht, der wird am 31. Dezember helle Augen und ein fröhliches Herz haben.“

„Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.“ – Warum nicht am Anfang des Tages auf ein biblisches Wort hören und es ganz bewusst mit in den Alltag nehmen, es in uns wohnen lassen?  Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir dadurch „helle Augen“ und ein „fröhliches Herz“ haben.

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