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/ Wort zum Tag

Epheser 4,26

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“

Epheser 4,26

Als mein Mann und ich in jungen Jahren beschlossen, unser Leben gemeinsam zu teilen, da legten wir einige Prinzipien fest, die uns helfen sollten, ein gelingendes Eheleben zu führen. Wir wollten zum Beispiel immer wieder miteinander die Bibel lesen, austauschen und miteinander beten. Oder wir planten ein offenes Haus für junge Leute und wollten mit ihnen unser Leben teilen. Und weiter wollten wir nie die Sonne über unserem Zorn untergehen lassen.
Als junges Ehepaar erlebten wir dann schon auch Momente, in denen der eine oder andere von uns meinte, er müsse sich mit seiner Überzeugung durchsetzen, oder er habe das Recht, längere Zeit so richtig zornig auf den andern zu sein. Es kam vor, dass wir wortlos ins Bett gingen, uns hin und her wälzten und keine Ruhe fanden. Meistens fand dann einer von uns irgendwann doch noch die richtigen Worte. Es gab einige wenige Nächte, in denen wir bis morgens um zwei oder drei Uhr um unser Recht kämpften, uns nicht verstanden fühlten oder sogar weinten. Manchmal war die Sonne schon lange untergegangen, als wir unsere Situation miteinander im Gebet vor Gott brachten und einander Vergebung zusprachen. Das Prinzip der täglichen Vergebung hat uns immer wieder zusammen geschweißt und die Liebe füreinander spüren lassen.

In der heutigen Losung wird diese gute Ermunterung ausgesprochen. Der Apostel Paulus formuliert sie in Epheser 4, 26: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ In einer modernen Bibelübersetzung habe ich diesen guten Rat so gelesen: „Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt.“
Die Bibel verbietet uns nicht, wütend oder zornig zu sein. Jesus war ja einmal so sehr erzürnt, dass er Händler aus dem Tempel trieb. Es gibt so etwas wie einen heiligen Zorn. Wichtig ist, dass wir, wenn einmal der Zorn über uns kommt, anderen Menschen nicht ohne Rücksicht auf Verluste Schaden zufügen. Es kann schnell geschehen, dass jemand im Wutanfall nicht mehr weiß, was er tut. Es ist wichtig, dass wir nicht noch mehr Schuld auf uns laden, indem wir jemandem körperlichen Schaden zufügen oder bewusst unversöhnlich bleiben. Zorn muss ausgesprochen werden. Am besten sprechen wir mit Gott und/oder mit einem guten Seelsorger über den Grund unseres Zorns. Gott hält uns aus und verwirft uns nicht, auch dann nicht, wenn wir zornig sind. Und er hilft uns auch, dass unsere Emotionen wieder ins Gleichgewicht kommen. Wer oft zornig ist, ist deswegen noch lange kein hoffnungsloser Fall. Gottes Geist kann uns verändern, wenn wir bereit sind, uns von ihm verändern zu lassen und uns im Motto von Epheser 4,26 zu üben: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“

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