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Jesaja 38,14

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich zwitschere wie eine Schwalbe und gurre wie eine Taube. Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!

Jesaja 38,14

Wie ein Schlag mitten ins Gesicht hat diese Nachricht sie getroffen. Sie ist seither wie gelähmt. An jenem Morgen hatten sie doch noch miteinander gesprochen, sich sogar gesehen  – auf dem Computerbildschirm über Skype. Sie haben sich viel zu erzählen gehabt, miteinander gelacht, obwohl er tausende von Kilometern weg war. Sie haben sich aufs Wiedersehen gefreut. Alles in Ordnung hat sie gedacht. Auch, als er sich ein paar Tage nicht mehr gemeldet hat.

Die schlimme Nachricht hat sie erst ein paar Tage später erreicht. Noch am Tag ihres Gesprächs ist er verschüttet worden. Man hat ihn zwar sofort im Schnee gefunden, ihm aber nicht mehr helfen können. Jetzt ist er tot, einfach so. Sie hat sich verkrochen, nicht mehr sprechen wollen, will einfach überhaupt nichts mehr machen. Alles ist plötzlich so unwichtig, so schwer.

„Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!“ (Jes 38,14), so hat der biblische König Hiskia in seiner Verzweiflung gebetet. Er hat etwas Vergleichbares erlebt, war unheilbar krank. Ein schlimmer Tod stand ihm bevor. Das hat auch ihm den Atem und allen Lebensmut genommen.

Da fragt man sich: An wen soll ich mich wenden? Wer kann helfen, wer trösten und mich aufrichten, wenn eigentlich niemand mehr helfen kann?

Hiskia hat gebetet. Kein kompliziertes Gebet, eher so eine Art Stoßgebet, ein tiefes Seufzen zum Himmel, zu Gott, und das wahrscheinlich immer und immer wieder. „Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!“ hat er gebetet, mal leise, mal verzweifelt hinausgeschrien, beim Aufstehen, beim Nachdenken und beim Einschlafen. Ja, manchmal gibt es nur noch eine Adresse, an die ich mich richten kann, weil eben kein Mensch mir in einer solchen Sache wirklich helfen kann.

Vielleicht ist das einer der Gründe, weswegen die meisten Menschen beten, auch wenn sie sonst kaum glauben können und sich mit der Kirche schwer tun. Trotzdem betet fast jeder, das stellen alle Umfragen fest. Irgendwie sucht man diese Verbindung zu dieser anderen und viel größeren Wirklichkeit, die man zwar nicht sieht, aber von der man doch immer wieder etwas mitbekommt, etwas, das mehr als eine Ahnung ist.

Manche beten regelmäßig, morgens oder abends, und sie schließen andere in ihre Gebete mit ein. Einige beten nur in besonderen Situationen, wenn sie vor etwas bewahrt oder in einer kniffligen Situation gerettet worden sind. Andere beten, wenn sie nicht mehr weiter wissen, wie der todkranke König Hiskia oder diese junge Frau, die ihren Freund verloren hat.

Und etwas ist ganz erstaunlich. Das hat Hiskia so erlebt, das erleben viele andere bis heute. Gott hört jedes Gebet. Und Gott nimmt sich auch jedes Gebet zu Herzen. Egal, wer betet. Egal auch, wie oft oder wie wenig diese Person sonst betet, egal wie fromm er oder sie ist. Gott hört die Anliegen seiner Menschen. Nicht immer gibt er sofort Antwort darauf. Aber kein Gebet auf dieser Welt wird vergeblich gesprochen.

Manchmal schickt Gott einen Engel, einen Boten, der auch ein Mensch sein kann. Jemanden, der uns schützt, uns in den schwierigen Momenten begleitet oder neue Hoffnung zuspricht. So ist es bei Hiskia gewesen. Der Prophet Jesaja hat ihn an die Hand genommen und ihm gesagt: „Du wirst wieder gesund werden.“ Und so ist es auch gekommen.

Manchmal bekommt man ganz andere Antworten oder es klärt sich etwas auf. Nicht selten beginnt schon beim Beten ein kleiner Aufbruch und Neuanfang. Weil ich spüre, dass Gott hört, weil ich seine Nähe und seinen Frieden dabei erlebe, weil sich in diesem Augenblick mein Blick weitet und ich etwas von Gottes Möglichkeiten sehe.

Deshalb lade ich Sie heute ein. Vertrauen Sie Gott die schwierigen und die schönen Seiten Ihres Lebens an. Beten Sie! Damit Ihnen geholfen wird.

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