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/ Wort zum Tag

Lukas 19,37

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten..."

Lukas 19,37

Morgen ist Palmsonntag. Dieser Feiertag erinnert an Jesu Einzug in Jerusalem. Das Bibelwort zum heutigen Tag stammt aus dem Bericht über dieses Ereignis. In Lukas 19,38 steht: „Und als Jesus schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten.“ – Wenn ich den ganzen Abschnitt in der Bibel lese, erinnert mich Vieles an jene Auftritte, die heutige Stars anlässlich von Sportanlässen, Preisverleihungen oder Filmpremieren hinlegen. Der rote Teppich für Jesus besteht am Palmsonntag zwar nur aus übereinander gelegten Kleidern. Auch der Esel als Reittier will nicht ganz zum Auftritt eines Stars passen. Doch die Begeisterung der Menschenmenge scheint dieselbe zu sein. Sie gebärden sich wie heutige Fans. Die Begeisterung kann aber rasch in Ablehnung umschlagen. Nicht einmal eine Woche später wird Jesus in Jerusalem ans Kreuz geschrien. Vor diesem Umschlagen der Stimmung fürchten sich auch die Stars von heute.

Sind es also übermütige und launische Fans, die Jesus am Palmsonntag einen solchen Auftritt bereiten oder steckt mehr dahinter? Mir fällt auf, dass die Menschen laut dem Bericht des Lukasevangeliums nicht für den Menschen Jesus schwärmen, sondern Gott loben. Es geht um die Verehrung Gottes, der sich in den Taten Jesu gezeigt hat. Das ist also nicht einfach der gewohnte Starkult von Fans, sondern hier geschieht Lobpreis im ursprünglichen Sinn des Wortes: Die Taten Gottes in Jesu Reden und Wirken werden proklamiert, d.h. öffentlich bezeugt und erzählt. Gott soll verherrlicht, sein Name bekannt und gross gemacht werden. Das tun Fans wohl weniger, Jünger und Jüngerinnen aber schon.

Vermutlich war die Menschenmenge, die Jesu Einzug in Jerusalem bejubelte, ja gemischt. Da gab es nicht nur Fans, es gab auch kritische Beobachter, Gegner, Gleichgültige und Jünger. An diesem Tag aber vermochten die Jünger und Jüngerinnen den Ton anzugeben. Und sie rissen nicht nur Fans, sondern auch Beobachter mit. - Zu welcher Sorte gehöre ich wohl? Bin ich ein Fan? Bin ich einer der 'Anheizer' im Umzug? Gehöre ich zu denen, die ihre eigenen Hoffnungen und Träume auf Jesus projizieren und ihm nur zujubeln, so lange sie von ihm kriegen, was sie wollen? Oder bin ich ein 'Mitjubler', der dankbar die Gelegenheit zum Feiern wahrnimmt – ohne sich darum zu kümmern, worum es eigentlich geht? Bin ich nur ein Fan Jesu? Vielleicht gehöre ich aber auch zu den Beobachtern und rätsle darüber, wer Jesus ist. Oder suche ich in dieser Geschichte wie die Pharisäer die Haare in der Suppe und Gegenargumente, die es mir erlauben, auf Distanz zu bleiben und mich dem Anspruch Jesu auf mein Leben zu entziehen? Oder bin ich ein Jünger, der auch an schwierigen Tagen zu Jesus hält.

Diese Geschichte wirft die Frage nach meiner Haltung zu Jesus auf. Und soviel ist mir klar: Ich will mehr sein als nur ein Fan von Jesus. Ich will sein Freund, sein Nachfolger, sein Jünger sein. Und Sie?

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