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Jesaja 45,23-24

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke."

Jesaja 45,23-24

Im 100-Meter-Finale der Olympischen Spiele 1936 startete ein Amerikaner. Er hieß Jesse Owens. Bildreporter haben die Situation unmittelbar vor dem Start eingefangen. Wenn ich mir dieses Bild ansehe, fällt mir auf, dass alle Läufer vor sich auf den Boden schauen. Mit einer Ausnahme: Jesse Owens schaut nicht vor sich auf den Boden, sondern er hat den Kopf leicht angehoben und schaut nach vorn, dorthin, wo das Ziel liegt. Er hat schon am Start das Ziel im Auge. Jesse Owens hat dann übrigens auch den Lauf in neuer Weltrekordzeit gewonnen.

 

Das Ziel im Auge haben. Darum geht es oft auch im alltäglichen Leben. Der Schüler, der das Gymnasium besucht, möchte Abitur machen. Der Handwerker möchte, dass sein Werkstück die Aufgabe erfüllt, für die er es hergestellt hat.  Der Verliebte möchte, dass das Mädchen, um das er wirbt, die Zuneigung beantwortet.

 

Auch Gott hat die Welt nicht geschaffen und sie dann sich selbst überlassen. Er hat den Menschen in diese Welt hineingesetzt, damit er in einer engen Beziehung zu seinem Schöpfer lebt.  Mehrfach hat Gott Menschen beauftragt, das Ziel zu formulieren, das ER mit dieser Welt im Auge hat. Da schreibt z. B. der  Apostel Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus:  „Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“

 

Auch der Prophet Jesaja ist schon viel früher solch ein Bote Gottes, der eine Zielvorgabe Gottes zu übermitteln hat. Im Namen Gottes sagt er: „Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke.“ Gott sagt also, dass sich alle Knie vor ihm beugen sollen, dass alle Menschen ihm die Ehre geben und durch die Beziehung zu ihm inneren Frieden haben sollen.

 

Erst bei genauerer Betrachtung dieses Satzes ist mir bewusst geworden, dass da nicht „werden“ steht - „Mir werden sich alle Knie beugen“, sondern „sollen“ – „Mir sollen sich alle Knie beugen“. Da ist also nicht ein Zustand beschrieben, sondern ein Auftrag erteilt, der an einem Ziel orientiert ist.

 

Das erinnert mich an den Auftrag, den Jesus am Ende seines irdischen Lebens seinen Jüngern erteilt hat: „Geht hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker!“ (Mt. 28,19a) Alle Völker. Jeder Mensch in den vielen verschiedenen Völkern auf dem ganzen Erdball. Alle Menschen zu allen Zeiten sollen Gott die Ehre geben. Ein gewaltiges Ziel.

 

Es kann also keiner sagen: „Für mich ist das nichts. Ich bin nicht religiös. Ich bin anders gepolt.“ Auch ein Mensch, der das sagt oder so denkt, ist gemeint. Gott meint wirklich alle. Das entspricht der liebenden Willensordnung des Schöpfers.

Es kann auch keiner sagen: „Für mich gilt das nicht. Ich habe zu viel Böses getan in meinem Leben.“ All dieses Böse kann vor Gott gebracht und vergeben, d. h. ausgelöscht werden. Zu dieser Erkenntnis sollen alle Menschen kommen. Das ist das Ziel.

Von diesem großen Ziel sind wir noch weit entfernt. Und wir scheinen uns in Deutschland immer weiter von diesem Ziel zu entfernen. Wer ist denn Christ? Sicher, die meisten haben in ihrem Personalausweis den Eintrag einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Aber wie viele sind davon wirklich aus tiefer Überzeugung Christen und leben das auch? Auf’s Ganze gesehen sinkt die Zahl der Christen in Deutschland, abgesehen von einigen wenigen Orten, wo neues Glaubensleben in größerem Umfang aufblüht.

Aber Gott hat sein Ziel nicht reduziert. Er möchte, dass alle Menschen – auch in Deutschland – ihm die Ehre geben und erkennen, dass nur ein Leben in der engen Verbindung mit Gott und mit seinem Sohn Jesus Christus ein erfülltes Leben ist. Das kann uns nur neu dazu bewegen, dass wir nach Möglichkeiten suchen, Menschen in unserer Umgebung zum Glauben einzuladen. Eine gute und wichtige Aufgabe für das Jahr, das vor uns liegt.

 

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