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/ Wort zum Tag

Hesekiel 12,25

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„In eurer Zeit rede ich ein Wort und tue es dann mit großer Gewissheit.“

Hesekiel 12,25


Ganz Jerusalem ist auf den Beinen. Keinen hält es mehr im Haus. Wie ein Lauffeuer hat sich die Botschaft herumgesprochen. Das muss man gesehen, das muss man miterlebt haben. Hier geschieht ein außergewöhnliches Schauspiel. Hesekiel, der Prophet Gottes, hat in der Dämmerung des Abends begonnen, ein Loch in die Außenwand seines Hauses zu brechen. Nur mit bloßen Händen werkelt er nun schon eine ganze Zeit herum. Lehmbrocken fallen aus der Wand, Flechtwerk reißt er auseinander, langsam wird das Loch immer größer. Der Prophet arbeitet wie ein Besessener, als ob er fliehen müsste, als säßen ihm Feinde bereits im Nacken.
Dabei ist alles völlig ruhig in der Stadt. Selbst von der Menschenmenge, die gespannt zuschaut, ist kein Ton zu hören. Nun kommt Hesekiel heraus. Um das Gesicht hat er ein dunkles Tuch gewickelt. Am Tag hat er ein paar Habseligkeiten zusammengeschnürt. Die lädt er sich nun auf die Schulter und verschwindet damit in der Dunkelheit der Nacht.
Lange noch wartet das Volk, was nun weiter geschehen wird, aber an diesem Abend passiert nichts mehr. Erst am Morgen bekommen die Leute eine Erklärung für das zeichenhafte Handeln des Propheten: Ihr Leute von Jerusalem, ihr und eure oberen Politiker müsst die Stadt und euer Land so verlassen, wie ich mein Haus verlassen habe. Gott wird euch aus dem Land Israel nach Babel verschleppen lassen, weil ihr euch nicht um sein Wort kümmert und seinen Geboten nicht gehorcht.
Die Menschen hören kurz hin, was Hesekiel ihnen da sagt, dann wenden sie sich schon wieder ihrer Alltagsarbeit zu. Ach, was der Hesekiel bloß immer mit seiner Schwarzmalerei und seinen dunklen Zukunftsankündigungen will. Der hat schon so viel vorausgesagt, eingetroffen ist bisher noch nichts. Es wird auch diesmal nichts werden. Gott wird uns nicht fallen lassen. Schnell ist die spektakuläre Zeichenhandlung des Propheten abgetan.
Doch diese Leute täuschen sich gewaltig. Kaum 6 Jahre später müssen viele von ihnen tatsächlich ihr Land und ihre Heimat verlassen. Sie haben nicht auf den Boten Gottes gehört und daran geglaubt, dass Gott sein Wort wahr macht. Also müssen die Zeitgenossen des Hesekiel jetzt die bittere Pille der Verbannung schlucken.
Gott sagt: „In eurer Zeit rede ich ein Wort und tue es dann mit großer Gewissheit“, so steht es in Hesekiel, Kapitel 12 Vers 25. Das lässt sich sicher nicht in Stunden und Minuten vorausberechnen, aber es trifft ganz bestimmt ein. Gottes Wort ist eben nicht ein menschlicher Befehl, den niemand ausführt. Nein, es ist ein Wort, in dem die Kraft Gottes wohnt. Die Voraussage wird gewiss wahr werden. Gott selbst wird dafür sorgen.
Die dunklen Gerichtsworte des Hesekiel an seine widerspenstigen Zeitgenossen mögen uns Angst machen. Ja, auch so hart kann Gott reden. Aber es ist immer eine Warnung, mit der er uns auf seinen Weg zurückholen möchte. Daneben aber gibt es viel mehr gute Worte, die uns Gottes Nähe und seine Liebe versprechen. Ein Beispiel dafür kommt ebenfalls aus dem Mund des Hesekiel. Gott lässt ihn auf den zukünftigen Friedenskönig, auf Jesus hin sagen: „Ich will meinen Leuten einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll. Und ich, der Herr, will ihr Gott sein“ (Hesekiel 34, 23).
Darum will ich auf die Worte Gottes sehr sorgfältig hören und sie mit gehorsamem Herzen aufnehmen. Ich darf mich mahnen lassen, wo sie eine Warnung an mich enthalten. Mehr noch aber möchte ich mich an seinen liebevollen Zusagen orientieren und mir von ihnen den Weg in die Zukunft zeigen lassen.
Bei all dem ich will stets darauf vertrauen, dass Gott sein Wort wahr macht.
 

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