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/ Wort zum Tag

Psalm 34,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.“

Psalm 34,8

In Psalm 34,8 heißt es:
„Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.“

Ist Ihnen schon einmal ein Engel begegnet? Ich meine nicht die Engel, die man sich zur Weihnachtszeit in ganz unterschiedlichen Abbildungen auf Karten schickt, oder die sich kunstvoll gestaltet auf erzgebirgischen Spieluhren drehen. Auch die Engel, die als Figuren auf Gräbern stehen, meine ich nicht.
Ich meine, ob Sie wirklich schon einmal einem richtigen Engel begegnet sind, etwa so wie Maria, als ihr ein Engel die Geburt Jesu ankündigte oder wie Petrus, den ein Engel aus dem Gefängnis befreite und von ihm in die Freiheit geleitet wurde.

Je und dann lesen wir in der Bibel von Engeln, die aus der unsichtbaren Wirklichkeit Gottes heraustreten. Es heißt von ihnen, dass sie „dienstbare Geister Gottes sind, ausgesandt zum Heil derer, die das Heil erlangen sollen.“ Nachdem Jesus die Versuchungen in der Wüste bestanden hatte, „verließ ihn der Teufel und siehe, Engel traten zu ihm und dienten ihm.“ Gern würde ich wissen, wie sich das konkret ereignete. Doch das ist nicht überliefert.

Oft denke ich an ein Gedicht von Rudolf Otto Wiemer, wenn es um die Wirklichkeit der Engel geht. Er schrieb über sie:

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.
Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,
oft sind sie alt und hässlich und klein,
die Engel.

Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand,
die Engel.
Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,
oder er wohnt neben dir, Wand an Wand,
der Engel.

Dem Hungernden hat er das Brot gebracht,
der Engel.
Dem Kranken hat er das Bett gemacht,
und hört, wenn du ihn rufst, in der Nacht,
der Engel.

Er steht im Weg und er sagt: Nein,
der Engel.
Groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein –
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.

Mir gefallen die Gedanken von Rudolf Otto Wiemer über die Engel. Sie sind meiner Erfahrung nah. In der von ihm beschriebenen Art und Weise haben mich schon viele Engel auf meinem Weg begleitet. Ohne Zweifel: Menschen können einander Engeldienste leisten, wir können Engeldienste erfahren. Und das sagen wir ja dann manchmal auch unserem Gegenüber: „Du bist ja wirklich ein Engel!“

Doch was, wenn wir auf einen Engel warten, und die unbedingt ersehnte Hilfe, die Rettung durch die Möglichkeiten, die Gott durch seine Engel wahrnehmen könnte bleiben aus?
Nicht alle, die den Herrn fürchten, erfahren immer die Hilfe, die sie nötig haben. Nicht immer finden bedrängende Situationen einen befreienden, glücklichen Ausgang, ein gutes Ende.

So bekam auch der Apostel Paulus in bedrängendster persönlicher Situation von Gott keine Entlastung, sondern das Wort: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig (2. Kor.12, 8).“ So musste Paulus lernen, das Unabänderliche in seinem Leben dauerhaft als Kreuz zu tragen.

Wir wünschen uns dennoch, dass Gottes Engel uns begleiten und uns, wenn nötig, wie es in unserem Wort für den Tag beschrieben wird, „heraushelfen“.
Und für evangelische Christen ist mehr als eine gute Tradition, zu beten, wie Martin Luther es in seinem Morgensegen gebetet hat: „Dein Heiliger Engel sei mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“

Warum und wann, wem und wo Gottes Engel erscheint, bleibt sein Geheimnis. Genau so steht es in 5. Mose 29: „Was verborgen ist, ist des Herrn, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unseren Kindern ewiglich.“

Klar und deutlich, für alle Zeiten und Menschen gültig aber hat Gott sich durch Jesus Christus offenbart. Er begleitet auch heute unser Leben.

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