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/ Wort zum Tag

Psalm 109,26

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Steh mir bei, Herr, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade.

Psalm 109,26

Von allen Seiten waren wir bedrängt, von außen mit Streit, von innen mit Furcht. Aber Gott, der die Geringen tröstet, der tröstete uns.

2. Korinther 7,5-6

Heinrich und Johannes sind beide politisch engagierte Christen. Nach dem Gottesdienst in einer Dorfgemeinde reden sie noch miteinander. Alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben längst schon den Heimweg angetreten. Heiner und Hans tauschen sich darüber aus, was in ihren kommunalpolitischen Gremien so ansteht und wie sie mit ihren jeweiligen Parteifreunden zu Recht kommen. Die beiden treffen nämlich selten aufeinander. Sie gehören zu zwei verschiedenen politischen Parteien und zu unterschiedlichen Ortsgemeinden, auch kirchlich gesehen. Im Gottesdienst sind sie deshalb aufeinander getroffen, weil Heiner hier als ehrenamtlicher Organist gelegentlich aushilft. Und Hans stand heute in dieser Gemeinde in seiner Nachbarschaft als Laienprediger auf dem Dienstplan.

Jetzt, als sie ganz alleine zurück geblieben sind, reden sie völlig offen über die Tätigkeit in ihren sehr verschiedenen Parteien. Die Spannungen in sehr unterschiedlichen Kirchengemeinden bleiben auch nicht außen vor. Es macht ihnen beiden zu schaffen, dass im Parteialltag auch auf der lokalen Ebene Schaukämpfe stattfinden. Gewisse Leute profilieren sich mit überflüssigem Getöse - selbst innerhalb der eigenen Gruppierung. Es scheint so, als würden die sich damit für höhere Aufgaben empfehlen wollen. Aber Heinrich geht in seiner Analyse noch weiter: „Bedauerlicherweise macht solches Theater auch vor scheinbar aktiven Christen nicht Halt. Da gibt es Eifersüchteleien und sogar handfeste Intrigen, die von Kirchgemeinderäten, Presbytern oder Gemeindevorstandsmitgliedern ausgehen.“

„Das erlebe ich auch“, bestätigt Hans, „und wenn ich ehrlich bin: ich komme selber in Gefahr, mich daran zu beteiligen. Ich empfinde das wie einen Sog, eine ansteckende Krankheit.“ „Was machst du, damit du aus dieser Schwierigkeit herausfindest?“ interessiert sich Heiner. „Na, so ein Gespräch wie wir es jetzt führen, das ist schon ein erster Schritt zur Besserung, wirklich. Ich bin ganz aufgeschlossen für jede Begegnung, bei der aufrichtig miteinander umgegangen wird. Außerdem hilft mir die Beschäftigung mit der Bibel, ob persönlich oder in einer Gruppe. Da kann und will ich dem Anspruch Gottes, dem was er von mir möchte, nicht ausweichen. Und seinen Zuspruch nehme ich auch immer dankbar entgegen. Der geht ja überhaupt allem anderen voraus.“

Heiner freut sich über diese Bestätigung seiner eigenen Erfahrungen: „Wenn ich auf die von dir geschilderte Art ständig im Wartungsdienst Gottes, seiner Instandhaltungswerkstatt bleibe, dann hält das meine Beziehung zu Jesus Christus am Laufen. Ich nehme ja meine Anfälligkeit ernst. Ich bin verführbar. Darum hab ich mir als Motto eingeprägt „Steh mir bei, Herr, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade.“ (Psalm 109,26). Ich atme dieses Gebet sozusagen, oft ganz bewusst, manchmal eher verinnerlicht.“

„Das ist eine prima Formulierung. Wenn wir uns davon programmieren lassen, sollte die Gefahr, Gott aus dem Ruder zu laufen, geringer werden.“ Hans ist richtig begeistert über dieses Wort aus der Bibel. „Lass mich mal nachschlagen, wo war das denn, mhm - ich komme nicht so schnell drauf. Ich hab da was im Hinterkopf, vom Apostel Paulus, das da muss es sein: „Von allen Seiten waren wir bedrängt, von außen mit Streit, von innen mit Furcht. Aber Gott, der die Geringen tröstet, der tröstete uns.“ (2. Korinther 7,5-6) So ist es doch, oder? Also, ich empfinde es so. Und ich bin froh, dass ich solche Anstrengungen nicht alleine durchmachen muss. Dass du die selben Zustände auch kennst und Gottes Hilfe auch im Alltagsgetümmel weiter hilft.“

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