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/ Wort zum Tag

5. Mose 26,10-11

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Du sollst anbeten vor dem Herrn, deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der Herr, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat."

5. Mose 26,10-11

Ein junger Mann sitzt in einem christlichen Gästehaus am Mittagstisch. Als man ihm eine Bratwurst anbietet, beginnt er, sie durchzuschneiden. Er will bescheiden sein, denn er hält es nicht für fromm, eine ganze Bratwurst zu essen. Der Hausvater kennt die innere Zerrissenheit des jungen Mannes und weiß, dass er sich kaum etwas gönnt. Darum sieht er ihn liebevoll an und sagt nur: O, diese Halbierer.
Gott schenkt uns das Leben und gerade deshalb gönnt er es uns, dass wir die guten Gaben darin genießen. Schon der weise Prediger im Alten Testament ermuntert uns: So geh hin und iss dein Brot mit Freuden und trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dies dein Tun hat Gott schon längst gefallen.
Gott ist kein hartherziger und knauseriger Geizhals. Bei ihm muss man nicht intensiv und lange betteln, um ihm dann vielleicht ein wenig abzuluchsen. Man muss sich nicht besondere Taktiken ausdenken, um an seine Gaben heranzukommen. Man muss ihn ebenfalls nicht austricksen. Nein, er ist freigebig und schenkt gern. Er versorgt uns mit allem, was wir zum Leben brauchen.
Auch Jesus hat uns den Vater im Himmel so vorgestellt, als einen großzügigen und wohlwollenden Herrn. Im Vaterunser ermutigt er uns, ohne Scheu auch für den alltäglichen Lebensunterhalt zu beten: Lieber Vater, unser tägliches Brot gib uns heute.
Und an Jesus selbst können wir sehen, wie er seine Versorgung dankbar aus Gottes Hand nimmt. Er genießt seine Mahlzeiten mit frohem Herzen, oft im Kreis mit vielen anderen. Auch auf Festen ist er vertreten und kann fröhlich feiern. Seine Lebensfreude kommt dabei so stark zum Ausdruck, dass sie manchen kritischen und nörglerischen Zeitgenossen schon wieder verdächtig erscheint. Sie neiden ihm dies Glück und beschimpfen ihn sogar als Fresser und Weinsäufer.
Gott aber ist nicht wie diese Meckerer. Es ist bei ihm genauso, wie es unser Bibelwort sagt. Er gönnt uns Hab und Gut, den Erfolg unserer Arbeit und den Ertrag, den wir daraus bekommen. Er freut sich mit uns, wenn wir das mit unseren Familien und Freunden fröhlich genießen. Letztlich kommt ja alles Gute von ihm. Er hat es uns geschenkt.

Wer das begriffen hat, für den wird es überhaupt keine Frage sein, dass er nun auch Gott seinen Dank und die Anbetung zurückschenkt. Dazu ruft uns unser Bibeltext dann auch auf. "Du sollst anbeten vor dem Herrn." Und für die Menschen des Alten Testaments ist es klar, dass dieser Dank nicht nur in Worten vor Gott ausgesprochen werden kann. Sie geben ihm einen Teil von den empfangenen Gaben zurück.

Die Verse vor unserem Tagestext erzählen davon, wie die beschenkten Menschen ihre Gaben zum Priester bringen und dann mit dankbarem Herzen Gott anbeten. Gott hat sie überreich beschenkt, darum müssen sie nichts mit verkrampften Händen festhalten.
Als Christ in einem reichen Land Westeuropas geht für mich die Anbetung Gottes dann aber noch ein Stück weiter. Ich soll meine Verantwortung auch für die entdecken, die weniger oder nichts haben. Schon der Prophet Jesaja fordert seine Zeitgenossen heraus: Brich dem Hungrigen dein Brot.
Wenn Gott mich beschenkt hat, dann kann ich lernen abzugeben und zu teilen. Denn das, was Gott mir gibt, reicht für viel mehr Menschen als ich oft denke.
 

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