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2. Timotheus 2,19

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der feste Grund Gottes besteht und hat dies Siegel: Der Herr kennt die Seinen.

2. Timotheus 2,19

Während eines Jugendtreffens hängten wir an einer Wand eine große Wandzeitung auf. Sie sollte von den Teilnehmern gestaltet werden. Als Anregung zur Gestaltung hatten die Mitarbeiter schlagzeilenartig Informationen, Fragen, Stichworte aufgeschrieben. Bald war die Zeitung dicht beschrieben mit Erlebnissen, die Freude machen, Wünschen, Problemen, Hoffnungen. Eine Mitteilung an der Wandzeitung habe ich nicht wieder vergessen. In zwei Spalten stand sie, offensichtlich vom gleichen Teilnehmer formuliert. Unter der Überschrift „Dein größtes Problem” las ich: ,,Ich bin allein.” Unter ,,Dein sehnlichster Wunsch” hatte der oder die Unbekannte geschrieben: ,,Jemand, der mich versteht”.
Ein junger Mensch nahm an einem Jugendtreffen mit ein paar hundert anderen jungen Leuten teil und schrieb: Ich bin allein. Ob er seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt bekommen hat? Ob er jemanden gefunden hat? Ob er glücklicher von diesem Treffen nach Hause gefahren ist, als er hinreiste? Ich weiß es nicht, denn ich kenne den Schreiber nicht.
Eines aber weiß ich: Das, was er dort an die Wandzeitung schrieb, hätten so oder ähnlich andere Menschen auch schreiben können. Denn der größte Wunsch aller Menschen ist, jemanden zu haben, dem sie vertrauen, dem sie sich anvertrauen können. Wie kommt es aber, dass trotzdem so viele allein sind und darunter leiden?
Ich habe beobachtet, dass ein Grund für die Isolierung des Einzelnen oft die eigene Lebenssehnsucht ist. Wo jeder Mensch nur daran denkt, wie er seine Wünsche verwirklichen, seine Sehnsucht nach Leben stillen kann, ist herzliche und offene Gemeinschaft untereinander nur schwer möglich.

Ich las von jemandem, dessen Leitsatz war: ,,Mir geht nichts über mich.” Wer so lebt, stößt andere Menschen von sich ab. Stößt sich selbst und andere in die Einsamkeit. Wer sich selber zum Maß für das macht, was recht und richtig ist, macht jede Gemeinschaft mit andern unmöglich. Wo jeder versucht, auf Kosten anderer zu leben, kann man nur noch gegeneinander sein. Und so kann es geschehen, dass Menschen mitten in der Menge anderer einsam sind. So kann es sein, dass jemand mitten in einer Familie sagt: Ich habe keinen Menschen.
Wenn das stimmt, dass Ichsucht die Menschen in die Isolierung führt, dann muss der umgekehrte Schluss auch stimmen: Wo der Mensch von seiner Ichsucht befreit wird, wird er fähig zur Gemeinschaft mit anderen, wird seine Einsamkeit überwunden.
Wie kann das geschehen? Dadurch, dass er erfährt: Jemand hat Interesse an mir. Ich bin ihm etwas wert. Dadurch, dass er erlebt: Hier ist jemand, der gibt mir teil an seinem Leben, der übersieht und übergeht mich nicht. ,,Der Herr kennt die Seinen,” sagt unser Bibelwort.
So haben Menschen die Befreiung von Ichsucht und Isolierung dadurch erlebt, dass Gott ihnen durch Jesus als Befreier begegnete. ,,Er kennt mich, auch wenn ich sonst niemanden habe.”
Das ist Befreiung und Trost. Ehe ich von Gott Kenntnis nahm, hat er mich schon gekannt.
Was bedeutet das, dass Gott mich kennt? Aus dem ,,Mir geht nichts über mich” wird: ,,Gott geht nichts über mich”. Ich bin ihm so viel wert, dass er seinen Sohn Jesus Christus für mich einsetzt.  Wer das für sich angenommen hat, der erlebt einen Wandel. Er wird mit seinem Leben bezeugen: ,,Mir geht nichts über meinen Herrn, der mich angenommen hat und der mich begleitet.” Dieses Leben mit seinem Herrn wird ihn aus der Isolierung herausführen und seine Einsamkeit beenden. Er wird nämlich Menschen finden, die wie er von Jesus befreit sind und mit anderen gemeinsam Jesus nachfolgen. Die sich miteinander darüber freuen können, dass sie bei dem Herrn gut bekannt sind. Der Herr kennt die Seinen.
 

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Kommentare (1)

m.b. /

Guten Morgen,
sie sagen:
"... Ich habe beobachtet, dass ein Grund für die Isolierung des Einzelnen oft die eigene Lebenssehnsucht ist.Wo jeder Mensch nur daran denkt seine ....eigene Lebenssehnsucht mehr