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/ Wort zum Tag

Markus 8,36

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert?

Markus 8,36

Heute ist Sonntag. Sehen wir ihn als einen Tag zum Atemholen, zum Zur-Ruhe-kommen, zur besonderen Gottesbegegnung? Oder doch als eine Gelegenheit, endlich all das mitzunehmen, zu erleben, nachzuholen, was uns in der Woche entgangen ist? Darauf gibt uns Jesus Christus im heutigen Lehrtext des Losungsbuches eine beherzigenswerte Antwort: Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert? Oder nach der Lutherübersetzung; an seiner Seele Schaden nimmt?

Unersättlichkeit ist ziemlich sicher eine der Hauptursachen für die uns seit Monaten plagende Finanzkrise. Möglichst viel, ja alles haben wollen, und das sofort, das hat einzelne Personen und ganze Staaten in die Schuldenfalle getrieben. So mancher schwimmt im Überfluss, hat Haus und Hof und Geld, und ist doch immer voll Verdruss und freut sich nicht der Welt. „Je mehr er hat, je mehr er will, nie schweigen seine Klagen still“ hat schon vor zweihundert Jahren jemand gedichtet. Und das alles geschieht, obwohl jeder weiß, dass er einmal sterben muss. Es geschieht, obwohl jedermann sich klar sein muss, dass das letzte Hemd keine Taschen hat. Doch der Fürst dieser Welt verblendet unser Denken und unsere Sinne. Er redet uns ein, dass Gewinnmaximierung uns glücklich machen würde. Er überzeugt uns: Jenes muss ich noch sehen, dieses muss ich noch haben.

Wann endet dieses gefährliche Gewinn-Spiel, das wir nur verlieren können? Wenn wir dem begegnen, der das wahre Leben ist und schenkt: Jesus Christus. Er hat gesagt: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen (Joh. 10, 9f). Dabei verschweigt Jesus nicht, dass wir in seiner Nachfolge uns selber dran zu geben haben (Mk. 8, 34ff): Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren. Und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es erhalten. Das sagt Jesus bevor er mahnt: Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert?

Lasst uns denen nicht glauben, die uns ein Leben ohne Kreuz und Leid versprechen mit stetigem Aufwind. Das gibt es nicht in dieser gefallenen Welt. Lasst uns aber von denen lernen, die uns bezeugen, wie Christus sie im Hingeben ihres Lebens an ihn getragen hat, dass sie Mut und Zuversicht gewannen und Hoffnung behielten.
Ich denke an eine unserer Familie verbundene Christin, die durch schwerste Krankheit und Lähmung ging. Von dem „die Welt gewinnen“ war da nichts zu sehen aber davon, wie ihr das ewige Leben zuwuchs und ihr die Gewissheit blieb: Von der Liebe Gottes kann mich nichts trennen. Als Text für ihren Abschied hatte sie unter anderem die Worte aus Römer 5 gewählt: Wir rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.

Nein, ein Mensch hat nichts davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verspielt. Darum will ich es an diesem Sonntag weiter mit dem Liederdichter halten: Der mich bisher hat ernähret und mir manches Glück bescheret, ist und bleibet ewig mein. Der mich wunderbar geführet und noch leitet und regieret, soll fortan mein Helfer sein (EG 352,2).

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