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/ Wort zum Tag

Psalm 72,19

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Die heutige Losung enthält einen Wunsch, der aus mancherlei Verengung in eine froh machende Herzerweiterung führen kann: „Alle Lande sollen seiner Ehre voll werden.“ Um wessen Ehre es geht, sagt der Vers davor: Gelobt sei Gott, der Herr.

Vor bald zwei Jahren habe ich diese Herzerweiterung auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof von Paulsdorf, heute Pawlowice, in Schlesien, erlebt. Zuvor war dies ein Ort der Beklemmung gewesen: Der Friedhof war verwildert, fast alle Grabsteine, auch der meines Großvaters, waren verschwunden. Und das evangelische Kirchengebäude, das er dort 1909 hatte erbauen lassen, war bis auf die Grundmauern abgerissen. Nun war der Friedhof gerodet und eine Schar von etwa 120 Personen war zusammengekommen, um eine Gedenktafel mit dem Bild der früheren Kirche zu enthüllen. Mehr als die Hälfte der Leute waren polnische katholische Bewohner des heutigen Pawlowice mit ihrem Pfarrer. Die anderen waren evangelische Christen aus Deutschland und Polen, die sich nun alle vor den Resten des ehemaligen Gotteshauses sammelten. Die polnischen Christen hatten Bänke zum Sitzen herbei geschafft und einen Teppich zur Verschönerung des Geländes. Da gab es keine Bitterkeit mehr. In den Liedern, Gebeten und Ansprachen, die auf polnisch und deutsch erklangen, war der Grundton: Großer Gott, wir loben dich … Und die Ansprache des evangelischen Pfarrers in Deutsch hatte die Botschaft: Jesus Christus ist unser Friede. Durch seine Wunden sind wir geheilt. Besonders spürbar wurde dies, als eine polnische Frau uns hinterher aufgeregt auf ein metallenes Kruzifix am Ortseingang aufmerksam machte. Sie ließ uns erklären: „Das hat mein Mann damals bei Nacht und Nebel aus der von den Kommunisten zerstörten evangelischen Kirche gerettet und wir haben es hier aufgestellt.“ Da ging mir das praktisch auf. Durch seine Wunden sind wir geheilt.

Wenn Gott die Ehre bekommt und Jesus Christus die Mitte, finden Menschen zusammen, ob katholisch oder evangelisch, polnisch oder deutsch. Alle Lande sollen seiner Ehre voll werden. Wichtig ist allerdings, dass unser Leben zuvor ein Schauplatz seiner Vergebung und seiner Liebe geworden ist und er uns aus dem Gefängnis von Bitterkeit und Ichbezogenheit herausgeholt hat. Dann ist es uns ein Herzensanliegen: „Alle Lande sollen seiner Ehre voll werden“ in Polen, in Deutschland, Europa, in der ganzen Welt.

Mithelfen will dabei die Allianzgebetswoche, deren vorletzter Abend heute tausende von Christen in aller Welt zum Gebet sammelt. Sind Sie mit dabei, beim Thema heute Abend „Verwandelt durch den Heiligen Geist“? Sicher kommen Christen auch in Ihrer Nähe zum Gebet zusammen. Und wenn man die Wohnung krankheitshalber nicht mehr verlassen kann? Dann kann doch das Herz weit werden und im Gebet Menschen und Länder umfassen. Und man kann sich mitfreuen, dass heutzutage durch Rundfunk und Fernsehen das Evangelium in der ganzen Welt verkündet wird, gerade auch in Ländern, wo kein Christ offiziell predigen darf.

„Alle Lande sollen seiner Ehre voll werden.“ Wie gut, dass sich vielen Christen, auch den Gründern von Trans World Radio und ERF Medien dieser Wunsch aufs Herz gelegt hat und sie diese heilsame Herzerweiterung bekamen. Es kann der Welt und ihren Ländern nichts Besseres geschehen, als dass Gott in ihnen alle Ehre erhält. Und er will dabei uns, Sie und mich, einbeziehen und uns über der Teilnahme daran richtig froh machen: „Alle Lande sollen seiner Ehre voll werden!“
 

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Kommentare (2)

Mathias Schneider /

Hocherfreulich sind diese Zeilen.

Jan-Ernst Hoffmann /

Wie schön das passt ,alle Lande sollen seiner Ehre Voll werden.Gerade das Beispiel zwischen Polen und Deutsche . Mein Vater kommt aus Breslau und es ist schön zu wissen dass da kein Unterschied mehr