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/ Wort zum Tag

Jesaja 30,18

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der HERR harrt darauf, dass er euch gnädig sei.

Jesaja 30,18

Seit Kindertagen hört Karin von Gott. Geht in die christliche Sonntagsschule, später in den Religionsunterricht und lässt sich mit der Konfirmation in die Kirche einsegnen. Im Laufe der Jahre nimmt ihr Glaube jedoch eher ab als zu. Das Studium, die Freunde, da passen Gott und Glaube einfach nicht hinein.

Dann trifft sie Jochen. Er hat sich schon lange vom „lieben“ Gott verabschiedet. Seine Erfahrungen mit dem Glauben lehren ihn etwas ganz anderes. Schon zeitig verliert er seine Mutter. Dabei hat er damals so gebetet, dass sie wieder gesund wird. Aber nichts passiert. Und dann die Ausbildung. Er will studieren. Doch wegen seiner christlichen Familie bekommt er zu DDR-Zeiten keinen Studienplatz. „Was hat's denn gebracht mit Gott und Jesus?“, fragt er sich. Im Laufe der Jahre lässt er immer mehr, wie es der Volksmund sagt, „den lieben Gott einen guten Mann sein“ und geht seinen eigenen Weg.

Solche Biografien gibt es zu allen Zeiten. Auch damals, als die Menschen aus dem Volk Israel mit ihrem Gott unterwegs sind. Sie erleben ihn auf ihrem langen Weg durch die Wüste. Da passieren Wunder, wie wir sie uns nur wünschen. Gott verspricht seinem Volk, es zu leiten und zu versorgen. Doch es hat nichts Besseres zu tun, als sich auf die Mächtigen der Welt zu besinnen, ihren Rat zu befolgen und Gottes Weisungen in den Wind zu schlagen.

Und Gott? Der schaut sich das Ganze eine Weile an und meldet sich dann mit klaren Worten. Jesaja, ein Prophet in der Bibel, berichtet davon. Gott redet nicht, sondern führt auch deutliche Konsequenzen auf. „Wundert euch nicht, wenn eure Taten Folgen haben! Ich halte, was ich verspreche“, warnt er sein Volk. Unglaublich, denke ich! Wie können die nur so verblendet sein! Die müssen doch zur Vernunft kommen! Doch Halt! Kenne ich ähnliche Situationen nicht auch von mir? Vielleicht nicht so extrem, wie beim Volk Israel − oder bei Karin und Jochen. Aber auch ich setze meinen Willen durch, obwohl ich weiß, was Gott eigentlich von mir möchte. Da bin ich doch keinen Deut besser, als das Volk Israel vor vielen Jahren.

Und was macht Gott? Er ist nicht der heilige Gott, wenn Warnungen seine letzten Worte bleiben. Gott liebt sein Volk, er stellt sich zu ihm, er steht zu seinen Versprechen. Niemals wird er seine Leute im Stich lassen, egal, was sie tun. Und dann kommt die unglaublich Zusage, die Jesaja dem Volk Gottes sagen darf: „Der Herr wartet sehnlich darauf, euch zu begnadigen. Er wird sich erheben, um euch sein Erbarmen zu zeigen. Denn der Herr ist ein gerechter Gott. Glücklich ist, wer auf ihn vertraut“ (Jes.30,18 NL).

Gott wartet auf sein Volk. Bei ihm spielen Jahre keine Rolle - er hat Zeit. Er weiß um die Situationen, in denen es schwer wird zu glauben. Wo Lebensumstände eher von ihm weg als hinführen. Das alles kennt Gott. Damals wie heute. Darum steht er treu zu seinen Menschen. Selbst wenn sie erst spät umkehren.

Das gibt mir Hoffnung, nicht nur für mich – sondern auch für Karin und Jochen, die mir lieb sind, für die ich schon lange bete und denen ich von Herzen wünsche, dass sie zu Gott zurück finden.
 

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Kommentare (1)

Stefan Metzger /

Vielen dank. Genau die richtigen Worte in meine persönliche Situation:Danke