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/ Wort zum Tag

Sacharja 9,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel.

Sacharja 9,9

Kinder müssen sich nicht dadurch unter Druck setzen lassen, dass Mitschüler mit Markenartikeln 'angeben' oder dass Abiturienten schon im eigenen Wagen 'vorfahren'. Wir haben versucht, unseren Kindern nahe zu bringen, dass sie ihr Selbstbewusstsein nicht davon abhängig machen sollen, ob sie in solchen Dingen 'mithalten' können. Es gibt Wichtigeres. Und man kann sogar seinen Stolz darein setzen, das nicht zu 'brauchen', womit andere sich hervortun.

Das erinnert mich an die Art, wie der Prophet Sacharja, Kapitel 9, Vers 9, einen angekündigten zukünftigen König beschrieben hat. Sein Eintreffen sollte eine Riesenfreude für Jerusalem sein. Da käme endlich einmal 'der Richtige' an die Macht. Und damit wäre allen 'geholfen'. „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ - Eigenartig ist es aber, in welcher Aufmachung dieser König erscheint. Sacharja sagt: Man wird ihm ansehen, dass er „arm“  ist (und sich z. B. Markenkleidung nicht leisten kann). Und er reitet nicht einmal auf 'hohem Ross', sondern kommt auf dem „Esels“-Rücken daher. Das war mehr als altmodisch, für einen König geradezu lächerlich. In uralten Zeiten waren König Saul und seine Leute auf Eseln geritten. Aber längst hatte sich inzwischen die Verkehrs- und Rüstungstechnik modernisiert. Gleich im nächsten Satz erwähnt Sacharja, dass jetzt in Jerusalem selbstverständlich Pferde zur Verfügung standen.

Jerusalem war damals von außen mindestens genauso bedroht wie heute. Der Prophet zählt Nachbarvölker auf, die Israel am liebsten wieder von der Landkarte gestrichen und die Juden ins Meer getrieben hätten. Was konnte da ein König ausrichten, der anscheinend seinen Stolz darein setzte, auf moderne Rüstung zu verzichten? War er nicht von vornherein unterlegen? Konnte das 'der Richtige' sein? War von ihm 'Hilfe' zu erhoffen? - Offensichtlich kann es sich Israel bis heute nicht leisten, rüstungstechnisch hinter den ihm feindlichen Nachbarstaaten zurückzubleiben.

Aber dann spielte sich ein paar Jahrhunderte nach Sacharja in Jerusalem eine denkwürdige Szene ab: das Passah-Fest stand bevor; die Stadt war von Pilgern überfüllt. Da ritt, von einem Pulk von Anhängern begleitet, Jesus auf einem Esel in die Stadt. Diesen Esel hatte er erst kurz zuvor eigens für diesen Einritt gemietet. Manchem Zuschauer mag 'gedämmert' haben, was er damit sagen wollte. Der Evangelist Matthäus merkt an, dass sich dadurch die Prophezeiung Sacharjas erfüllte. Laut Johannes wurden am Straßenrand Stimmen laut, die riefen: Das ist „der König von Israel“ (12,13). Aber dieser König hatte nicht im Sinn, einen Staat gegen Feinde zu verteidigen. Dazu hätte er anders auftrumpfen müssen. Sein Ziel war es vielmehr, den Konflikt zwischen Gott und den Menschen beizulegen. Dazu stellte er alle eigenen Ansprüche zurück und fügte sich vorbehaltlos in Gottes Vorhaben ein. - Rückblickend hat der Apostel Paulus die 'Strategie' dieses ungewöhnlichen Königs im Philipperbrief, Kap. 2, Vers 8 mit den Worten charakterisiert: „Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuz.“ Denn das Wichtigste ist, mit Gott übereinzustimmen.
Wer sich durch Jesus zum Gehorsam gegenüber Gott führen lässt, wird merken, dass dieser „arme“ König, der einmal demonstrativ auf einem Esel ritt und wenig später gekreuzigt wurde, den aber Gott von den Toten auferweckte, wirklich 'der Richtige' ist, durch den allen 'geholfen' wird, jedenfalls, was die Versöhnung mit Gott betrifft. Und darauf kommt es vor allem anderen an.

 

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