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/ Wort zum Tag

Titus 2,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wir warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus.

Titus 2,13

„Bitte warten ...“ - in jedem Lebensbereich ereilt uns diese Aufforderung: Wenn man in der Telefonschleife hängenbleibt, beim Laden und Installieren eines neuen Betriebssystems auf dem PC, im Wartebereich der Behörde nach dem Ziehen der Nummer, beim sehnsüchtigen Öffnen des Briefkastens, ob denn nun endlich die Zusage auf die neue Stelle dabei ist - oder der Bericht von der letzten Untersuchung beim Arzt. „Bitte warten!“ Zwei Worte, die uns manchmal zu schaffen machen, wenn die Geduld uns verlässt und eine Antwort oder ein Ergebnis ausstehen.

Wenn ich mich umschaue, vermisse ich eine solche gespannte Ungeduld, wenn es um das wichtigste und größte Ereignis geht, das bevorsteht: Jesus kommt wieder. Die Neue Genfer Übersetzung (NGÜ) gibt den Vers so wieder: „Voll Sehnsucht warten wir auf die Erfüllung der Hoffnung, die unser höchstes Glück bedeutet: das Erscheinen unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus in seiner ganzen Herrlichkeit.“ Was ist von dieser Sehnsucht übrig geblieben? Inzwischen sind 2000 Jahre vergangen. Ernüchterung ist eingetreten. Aber war das nicht auch schon in den ersten Jahrzehnten nach der Himmelfahrt Jesu so? „Vor allem müsst ihr wissen, dass in den Tagen vor dem Ende Spötter auftreten werden, denen nichts heilig ist und die nur ihren eigenen Begierden folgen.  »Wo bleibt denn die Erfüllung seiner Zusage?«, höhnen sie. »Er hat doch versprochen, dass er wiederkommt! Inzwischen sind unsere Väter gestorben, aber geändert hat sich nichts. Alles ist immer noch so, wie es seit der Erschaffung der Welt war“, schreibt Petrus in seinem zweiten Brief.

Der gespannten Erwartung ist die Ernüchterung gewichen. Bei uns auch? Vielleicht deshalb, weil wir uns gut in dieser Welt eingerichtet haben und uns so wohlfühlen, dass wir gar nichts mehr von dieser Sehnsucht verspüren, die wie die der frühen Christen in der Verfolgung, die das Gebet im Herzen und auf den Lippen hatten: „Maranatha - Komm, Herr Jesus, komme bald!“ Ob die Millionen von bedrängten und verfolgten Christen in unserer Zeit nicht eher voll Sehnsucht auf die Erfüllung der Hoffnung warten, die ihr höchstes Glück bedeutet: das Erscheinen des großen Gottes und Retters Jesus Christus in seiner ganzen Herrlichkeit? „Bitte warten!“ Ich will mich von dem Bibelwort für diesen Tag bewegen lassen, die gespannte Erwartung auf Jesus, der uns entgegenkommt, wiederzuentdecken und in meinen Alltag hineinzunehmen. Die Verse davor zeigen auch, wie das aussehen kann und soll. „Die Gnade Gottes, die in Christus sichtbar geworden – die Gnade, die allen Menschen Rettung bringt, erzieht uns dazu, uns von aller Gottlosigkeit und von den Begierden dieser Welt abzuwenden und, solange wir noch hier auf der Erde sind, verantwortungsbewusst zu handeln, uns nach Gottes Willen zu richten und so zu leben, dass Gott geehrt wird“ (NGÜ). Gespannt auf Jesus warten, ist etwas ganz Lebendiges und hat mit dem Alltag zu tun. Gottes Wille soll das Denken und Tun bestimmen, nicht die Gier nach Durstlöschern, die nur wieder neuen Durst verursachen und am Ende den Tod bringen. Verantwortungsbewusst leben will ich, Gottes Ehre suchen, andere mit Jesus in Berührung bringen, dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit den Vorzug einräumen. Ein junger Erwachsener wird sich kaum in Gedanken an seine Altersteilzeit beschäftigen. Er wird alles tun, was in dieser Lebensphase dran ist: Studium oder Berufsausbildung, Grundlagen für die Zukunft schaffen. Trotzdem lebt er auf das Ende zu. Auch wenn es weit weg ist.
„Bitte warten“ - Ja, das will ich. Auch wenn die Herrlichkeit der Erscheinung des großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erst noch kommt – bald oder später. Warten auf Jesus. Und das ganz aktiv, mit meiner ganzen Energie. Auch heute, mitten im Alltag.

 

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Kommentare (1)

Gerhard Halbwirth /

danke Pastor Johannes Helmer für deine Wort Gottes Auslegung. Ich spürte darin viel Liebe und Ehrfurcht!