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/ Wort zum Tag

2. Mose 20,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.

2. Mose 20,2

Erinnern Sie sich an Natascha Kampusch? Sie hat im vorigen Jahr ein Buch über ihre Gefangenschaft veröffentlicht. Die traurige Geschichte von Natascha ist um die Welt gegangen. Über Jahre hinweg wurde sie von einem geisteskranken Mann in einem Kellerverlies in der Nähe von Wien gefangen gehalten. Wie durch ein Wunder kam sie frei. Nataschas Geschichte hat tiefe Betroffenheit ausgelöst, sie hat wohl niemanden kalt gelassen. Alle wollten wissen, wie Natascha diese Zeit überstanden hat. Wie erlebte sie ihre Gefangenschaft? Was bekam sie zu essen? Was passierte mit ihr dort unten im Kellerloch? Ihr Buch wurde in kürzester Zeit zu einem Bestseller.

Das ist die Geschichte einer einzelnen Person. Es gibt aber auch ganze Völker, die in Gefangenschaft leben. Das wurde uns diesen Frühling in Nordafrika vor Augen geführt. Zuerst kam es zu einem Umsturz in Tunesien, dann in Ägypten, in Libyen kam es sogar zu einem Bürgerkrieg. Die arabischen Völker haben genug von ihren diktatorischen Herrschern. Die Befreiung Libyens zieht sich aber schmerzvoll in die Länge. Die Aufständischen waren auf Hilfe von außen angewiesen. Ohne die Mithilfe fremder Truppen wäre der Aufstand innerhalb kürzester Zeit zerschlagen gewesen.

Im zweiten Buch Mose wird der Auszug der Israeliten aus Ägypten beschrieben. Ein Volk, das über Jahre versklavt und unterdrückt worden ist, steht auf und verlässt das Land. Gott greift von außen ein und macht diese Befreiung erst möglich. Mose führt das Volk im Auftrag Gottes in ein neues Land. Gott erinnert das Volk immer wieder an sein Eingreifen: „Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.“ Es ist, wie wenn Gott seinem Volk vor Augen halten wollte, dass es ohne seine Hilfe immer noch in der Sklaverei leben würde. Nicht das Volk hat es geschafft, nein, Gott hat die Befreiung möglich gemacht.

Auch wir erleben manchmal, wenn auch in einer andern Weise, Gefangenschaft und Sklaverei. Oft geschieht das ganz heimlich, vor allem dort, wo es um Sucht geht: Internetsucht, Sexsucht, Alkohol- und Medikamentensucht, oder auch Abhängigkeit von anderen Menschen. Die gute Botschaft ist, dass auch in diesen Bereichen Freiheit möglich ist. Wer allerdings von einer solchen Gefangenschaft oder Sucht frei werden will, braucht unbedingt Hilfe von außen: Von einem Arzt oder von einem guten seelsorgerlichen Berater und letztlich von Gott. Freiheit ist möglich, auch in geheimen Gefangenschaften. Wenn Sie in eine solche Gefangenschaft verstrickt sind und davon frei werden wollen, dann empfehle ich Ihnen: Werden Sie ehrlich mit sich selber und suchen Sie gute fachliche und seelsorgerliche Hilfe. Auch das kann ein längerer Weg sein. Wenn Sie dann aber frei sind, können auch Sie einstimmen in das bekannte Lied „Amazing Grace“, wo die „unverdiente Gnade“ besungen wird, „die ein Wrack wie mich errettet hat“. Es gibt nichts Schöneres als die Erfahrung der Freiheit, wie sie Gott uns schenken will.
 

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Kommentare (1)

M.B. /

Das Wort Gottes sagt, dass alle Menschen Sünder sind, also selbstherrlich, selbstsüchtig, ohne natürliche Liebe. Darum brauchen alle Menschen, auch die augenscheinlich gesunden, Jesus, die Gnade Gottes und zwar jede Sekunde.