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/ Wort zum Tag

Lukas 12,6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen.

Lukas 12,6

Wenn ich an unsere Spatzen zu Hause denke, ärgere ich mich meistens nur über sie, weil sie durch ihren Kot unsere Hauswand beschmutzen oder mein Auto. Bei Jesus aber bekommen die Spatzen einen ganz anderen Stellenwert. Er sagt zu seinen ersten Nachfolgern: „Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen“ (Lk 12,6).

Das sind Worte gegen die Angst. Jesus hat sie zu seinen Nachfolgern gesprochen. Als er das zu seinen Freunden sagte, mussten sie Farbe bekennen, sich zu ihm bekennen. Jesus wusste, dass das schwer wird, äußerst schwer. Darum hat er zuvor gesagt: „Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können“ (Lk 12,4).

Vor dem Tod brauche ich mich demnach nicht zu fürchten, weil ich zu Jesus gehöre und deshalb das ewige Leben habe. Doch dann fügt Jesus noch ein „Aber“ hinzu. „Ich will euch aber zeigen, vor wem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, vor dem fürchtet euch“ (Vers 5).

Wovor wir wirklich Angst haben sollen, das ist von Gott wegzukommen. Es ist nämlich möglich, die Verbindung mit Gott zu verlieren. Jesus sagt, dass das das Schlimmste ist, in diesen Zustand zu gelangen.

Aus diesen ernsten Worten von Jesus wird ersichtlich: Glaube ist keine Privatsache, wie manche denken, besonders in Deutschland. Jesus behauptet genau das Gegenteil: Glaube gehört in die Öffentlichkeit. Das Zeugnis seiner Boten soll nicht im Dunkeln bleiben, sondern ein öffentliches Zeugnis werden. Deshalb mussten sich seine Jünger von Anfang an verantworten: in der Synagoge vor den Schriftgelehrten, dem jüdischen örtlichen Gericht oder vor dem römischen Provinzgouverneur. Der Dichter Jochen Klepper schrieb: „Ein Glaube, der das Tageslicht scheut, ist eine Lüge vor Gott.“ Das sind harte Worte. Trotzdem stimme ich Klepper zu und lebe doch oft ganz anders. Wie selten bekenne ich mich öffentlich zu Jesus. Da sitze ich einem gegenüber und rede mit ihm über das Wetter oder über den Fußball oder den Islam, aber eins mache ich nicht: Ich rede nicht von Jesus Christus. Weder von seiner Einzigartigkeit, noch von seinem Absolutheitsanspruch. Obwohl wir in Deutschland Meinungsfreiheit haben, ist meine biblische Meinung selten laut zu hören, nehme ich zu vielem Stellung, aber nur wenig zu meinem christlichen Glauben.

Einer der ersten großen Missionare, Paulus, hatte diese Meinungsfreiheit nicht. Was hat er alles erleiden müssen, weil er sich öffentlich zu Jesus bekannte. Aber er gab nie auf, obwohl er in keinem demokratischen Land unterwegs war. Obwohl er weder eine Missionsgesellschaft noch Amnesty International im Rücken hatte. Was machte ihn so furchtlos? Er hatte die richtige Gesinnung. Er fürchtete – im positiven Sinne – Gott, und deshalb fürchtete er die Menschen nicht mehr.

Daran will ich demnächst denken, wenn ich wieder anfange, mich über die Sperlinge bei uns zu Hause zu ärgern. Daran denken, dass Gott sogar den Tod eines Sperlings vermerkt hat. Keines von diesen unscheinbaren Mitgeschöpfen vergisst Gott und mich auch nicht. Aber auch daran will ich angesichts der Sperlinge denken, dass ich in Zukunft Jesus mutiger bekenne.

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Kommentare (5)

Hesse Sonja /

ja, wir müssen wirklich mutiger sein und unseren Glauben bekennen. Wir sind mehr wert als die Sperlinge - wir sind wertvoll!!!

elisa5 /

mich macht Ihre Auslegung sehr nachdenklich, denn ich habe mich das auch schon oefters gefragt: wir reden ueber alles moegliche aber ueber Gott und Jesus Christus fast nie....nun ja,...muessen wir mehr

Ludwig Richter /

Immer wieder, sehr gut!
Ich möchte mich auch heute wieder bei Ihnen für "Das Wort zum Tage" bedanken. Dem kann ich nur 100% zustimmen.

Sabine /

Ich habe Ihr Wort zum Tag gelesen und fühle wieder Druck auf mir, weil ich zu oft meinen Glauben verschweige. Dann musste ich weinen, als ich Ihr mutiges Bekenntnis las, dass auch Sie nicht immer und mehr

Renate /

Ich habe mich zwar noch nie über die Sperlinge geärgert, sondern - im Gegenteil - mich über ihr munteres Tschilpen gefreut. In Zukunft wird es mich aber sicherlich auch immer wieder an Ihre gute Auslegung erinnern. Danke dafür!