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/ Wort zum Tag

2. Samuel 2,26

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Abner rief Joab zu: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Weißt du nicht, dass daraus am Ende nur Jammer kommen wird?

2. Samuel 2,26

Den ganzen Tag – vom frühen Morgen bis zum beginnenden Sonnenuntergang - wurden Abner und seine Leute gejagt. Auf der Flucht hatten sie sich zerstreut. So waren sie noch verletzlicher. Jetzt war es ihnen gelungen sich auf einem Hügel wieder zu einer Truppe zusammenzuschließen. Abners kampferprobte Benjaminiter bildeten eine Abwehrkette. 360 Tote bisher auf Abners Seite und 20 Tote auf Joabs Seite. Joab war der Feldhauptmann von David. Der war König von Juda geworden.
Abner sah sich verantwortlich für einen Großteil der Nordstämme Israels – aus Soldatentreue König Saul gegenüber, der im Kampf gegen die Philister gefallen war. Eine - nicht nur politisch – verwirrende Situation. Brüder(!) stritten sich hier – bis auf des Schwertes Schneide.

„Soll denn das Schwert ohne Ende fressen?“ ruft Abner Joab vom Berg aus zu. Wollen wir nicht aufhören mit Gewalt, Wut und Hass? Wollen wir nicht aufhören uns gegenseitig zu vernichten? Fressen und gefressen werden – soll das immer so weitergehen? Ist es nicht schon schlimm genug, was wir uns bis hierher angetan haben? „Weißt du nicht, dass daraus am Ende nur Jammer kommen wird?“ ruft Abner Joab weiter zu.
Das Schwert abschaffen will Abner nicht, aber er warnt vor dem blindwütigen Dreinschlagen. Hass macht blind.

Nur der Böse, Fanatische, Selbstgerechte nimmt ohne Not Jammer und Elend in Kauf. Der will das Schwert nicht hinlegen. Will mit dem Streit nicht aufhören. Er will nicht zum Nachdenken kommen. Joab war so ein Mensch. Keinen Schritt will er zurückweichen. Will sich unbedingt durchsetzen. Ist nur zu taktischen Manövern bereit, will aber nicht von dem Gesetz der Rache lassen. In dieser Situation bläst er zum Abbruch der Kampfhandlungen. Diese Bergfestung aus lebendigen Kriegern hätte er nur mit großen Verlusten einnehmen können. Eine erzwungene Pause des Streites zwischen ihm und Abner. Eine Chance zum Aufhören. Joab aber begräbt das Kriegsbeil nicht wirklich. Feige und hinterlistig ermordet er Abner später bei passender Gelegenheit.

Abner dagegen hatte noch eine Wandlung durchgemacht. Er war vom blinden Streitmenschen zum aufmerksamen Verhandlungsmenschen geworden. Er wollte die Bruderstämme ohne weiteres Blutvergießen wieder zusammen bringen und hat die Voraussetzungen dafür geschaffen. Er hat die erzwungene Pause genutzt. Er ließ sich von seinem Zorn abbringen. Ließ sich eines Besseren belehren. Er konnte aufhören.
Auf-hören! Aufhören ermöglicht das drauf-hören – das darauf hören. Darauf achten. Aufmerken. Wieder aufmerksam sein. Und eben nicht blind und stur an einer Sache festhalten. Mich prüfen. Streit entzündet sich oftmals an kleinen Dingen. Die Beteiligten wissen am Ende gar nicht mehr womit es angefangen hat.

Abner hatte die Zusagen Gottes für David gehört. Das hat ihn bewegt. Von der Bitte Abners um ein Ende des Streites möchte ich mich bewegen lassen. Das Kriegsbeil nicht wieder ausgraben. Den Rachegedanken ein Stopp setzen und die Pause nutzen um zu beten: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.“ (Psalm 139,23f)

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Kommentare (1)

Olaf /

Danke für diese hilfreiche Andacht, die ich heute mit in den Tag nehmen darf.