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/ Wort zum Tag

Jeremia 31,16

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird noch belohnt werden, spricht der HERR.

Jeremia 31,16

Wenn ich die Scherben in der Hand halte, ist es zu spät.
Der Teller ist zerbrochen. Daran ändere ich nichts mehr. Meine Gedankenspiele, in denen ich das Geschehen zurückdrehe, nutzen nichts. Ein Satz wie z. B.: Wäre ich nicht so eilig am Tisch vorbeigegangen, hätte ich das Tischtuch nicht mitgenommen und der Teller stände noch heil an seinem Platz, ist zwar in meinem Kopf. Es ist anders gelaufen. Der Teller wird durch mein Kopfzerbrechen nicht wieder ganz.
Dennoch ist dieser Satz in meinem Kopf nicht völlig sinnlos. Er kann mir helfen, mich zukünftig achtsamer an einem Tisch vorbei zu bewegen. Mich vor weiteren Tellerscherben bewahren.
Um mich auf diesem Weg zu unterstützen, wirft Gott seine Gedanken zwischen meine. Damit seine Gedanken meine sortieren und auf eine hoffnungsvolle Zukunft ausrichten.
Und ich z. B. nicht aufgrund eines zerbrochenen Tellers meine, die Welt geht unter.
Meine Gedanken haben die Tendenz, mich in eine Gefängniszelle einzusperren, den Zellenschlüssel abzugeben, wenn ich drinnen hocke und damit die Verantwortung an andere abzugeben: Hilfe, holt mich hier raus. Ich kann nicht mehr.
Wenn Gott sich einmischt, hat er den Schlüssel zur Zelle in der Hand. Schließt sie auf und sagt: „Du bist frei. Komm wieder heraus und übernehme die Verantwortung für das, was du denkst und tust.“

Gedankenspiele, die Gott an den Rand spielen, beherrschte das Volk Israel vor Tausenden von Jahren ausgezeichnet.
Erst waren die Israeliten der Ansicht, ihr Glück zerbricht, wenn sie auf Gott allein vertrauen und nicht wenigstens den Göttern der Nachbarvölker auch einen Ort zugestehen, an dem die Götter angebetet werden können. Als Gott sich einmischte und sagte: Es ist genau anders herum, euer Glück zerbricht, wenn ihr eure Zuneigung aufteilt und mir nicht mehr allein vertraut, wollten sie das nicht glauben. Gott brach es fast das Herz, dass sein geliebtes Volk so dachte und davon nicht abzubringen war. Noch nicht mal durch Propheten wie Hosea, Amos oder Jeremia. Es nutzte alles nichts.
Die Israeliten setzten sich mit ihren Gedanken gegenüber Gottes Gedanken durch. Das Ende vom Lied: Ein Rest hockte in Israel und weinte, der andere Teil saß in Assyrien fest und weinte ebenfalls.
Alle Gedankenspiele: Hätten wir doch auf Gott gehört. Hätten wir die Worte von Jeremia ernst genommen, brachten sie nicht weiter. Ihr Lebensglück war zerbrochen. Sie hielten die Scherben ihres Glaubens in der Hand.
Aber Gott wollte nun, dass sie die Zusammenhänge erkennen, auch wenn Gott die Weltenuhr nicht zurückgedreht hat und damit auch nicht die Ereignisse der letzten Jahre ungeschehen machte. Gottes Ziel war es, dass sie sich nun von ihm allein abhängig machen. Denn es gab Hoffnung. Hoffnung, dass Gott sie wieder in ihre Heimat ziehen lässt. Wenn auch nicht sie selbst, dann ihre Kinder.
Die Tränen der Reue und der Erkenntnis werden nicht umsonst geweint sein. Die Schreie über ihre Lebensverhältnisse werden verstummen und sie werden sich wieder des Lebens freuen:
Deshalb sagte Gott ihnen durch den Propheten Jeremia:
Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird noch belohnt werden, spricht der HERR.
Gott schenkt mit seinen Worten Hoffnung. Es gibt eine Zukunft mit ihm.

Diese Hoffnung schenkt Gott mir durch Jesus, seinen Sohn.
Mein kleinkariertes Denken bricht Jesus auf. An dem zerbrochenen Teller hängt nicht mein Lebensglück. Sondern an ihm selbst.
Das hilft mir, Tellerscherben und Lebensscherben loszulassen, indem ich sie vor Jesu Kreuz ablege. Er hat Gedanken des Friedens für mich. Jesus setzt die Scherben nicht zusammen. Er dreht auch nicht die Zeit zurück. Aber er schenkt mir neue Wege und Möglichkeiten. Ich bin auf meine Scherben nicht mehr festgelegt. Wenn ich das begreife, verstummen meine Schreie und meine Tränen trocknen.

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Kommentare (1)

HeHe /

Sehr wohltuend!