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/ Wort zum Tag

Maleachi 2, 7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, dass man aus seinem Munde Weisung suche; denn er ist ein Bote des HERRN Zebaoth.

Maleachi 2, 7

Denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, dass man aus seinem Munde Weisung suche; denn er ist ein Bote des HERRN Zebaoth.

Der Name Maleachi ist Programm: „Mein Bote“ heißt dieser hebräische Name auf Deutsch. Der da redet, ist also Gottes Bote. Einer, der kein Blabla daherredet, sondern der Wichtiges anzukündigen hat, von GOTT!!! Drei Ausrufezeichen dahinter und fett gedruckt, denn keiner, der Gottes Ruf im Leben gehört hat, kann sich einfach wegducken und sagen: Ich bin nicht gemeint, bin zu jung, zu alt, zu beschäftigt, zu krank, kann nicht reden, mir fehlt der Durchblick, ich bin ungeeignet.

Nein – wenn Gott einen Menschen in die Nachfolge ruft, dann gibt er ihm auch Herz und Verstand und alle nötigen Fähigkeiten mit. Er tut das, weil er Boten braucht, weil er immer wieder Menschen sucht, die seine Lehre bewahren, die weitergeben, was sie selbst erfahren oder gehört haben von diesem großen und mächtigen, barmherzigen und treuen Gott.

Nun ist es ein besonderes Kennzeichen unserer heutigen Zeit, alles zu hinterfragen und in Zweifel zu ziehen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, hat der Atheist Wladimir Lenin einst gesagt. Aber selbst sehr fromme und lang schon erweckte Christen möchten gern kontrollieren, ob Gottes Wort ankommt und ob es etwas bewirkt. Und dann sind sie skeptisch, wenn sie sehen, wie viele Menschen heutzutage aus der Kirche austreten. Dann zählen sie die Gottesdienstbesucher und die Kollekte und sind enttäuscht, wenn da eine deutliche Abnahme zu verzeichnen ist. Woran liegt es? An der Einstellung der Menschen heutzutage? An mangelnder Zeit oder an schlechten Predigten? Mancher schiebt alles auch auf Gott selber. Warum lässt er Katastrophen und Unglück zu, warum schafft er sich nicht eine Kirche, die sein Wort glaubwürdiger und mitreißender verkündet? Hat er kein besseres „Bodenpersonal“ zu bieten?

Nein, hat er nicht. Er hat nur Menschen, die an ihn glauben und die das, was sie glauben weitersagen wollen. Zu diesen Menschen zählen auch Sie. Luther hat ja einst auch schon vom Priestertum aller Gläubigen gesprochen und dazu aufgerufen, falsche und wahre Lehre zu unterscheiden. Keineswegs hat er damit gemeint, dass nun jeder auf die Kanzel steigen soll, um zu predigen. Auch hat Luther nicht zu einem grundsätzlichen Misstrauen gegenüber Menschen geraten, die dazu berufen sind, Gottes Weisungen öffentlich weiterzugeben und auszulegen. Maleachi nennt diese Menschen „Boten Gottes“. Das klingt sehr selbstbewusst. Vielleicht ist dieses Selbstbewusstsein auch nötig, weil es keinen schöneren Auftrag gibt, als den Ruf in die Nachfolge – nämlich hinzugehen zu allen Völkern, sie zu taufen und zu lehren, dass sie halten sollen, was ihnen von Gott her gesagt ist. Jedoch: wer lässt sich heute überhaupt noch etwas sagen? Damit haben es auch Vertreter der Kirche mittlerweile ungleich schwerer als früher, weil Kirche als bloße Institution gesehen wird, und weil es ja leider auch die berüchtigten „schwarzen Schafe“ gibt, die alles in Verruf bringen. Und schon wachsen Misstrauen und Zweifel. Doch „Zweifel und Misstrauen sind die Sargträger der Liebe“, sagt der deutsche Publizist Peter E. Schumacher. Da ist manch Wahres dran. Wenn Maleachi an dieser Stelle darauf hinweist, dass man mehr auf das hören soll, was Gott einem durch seine Boten, Priester, Jünger, Missionare und Prediger zu sagen hat, dann hat er durchaus auch einen Blick für die Schwächen und Fehler derer, die im Auftrag des Herrn unterwegs sind. Würde er sonst mahnen: „Die Lippen des Priesters sollen die Lehre bewahren“?

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