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/ Wort zum Tag

Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde

Gottfried Zimmermann zu 1. Mose 1,27

Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.

1. Mose 1, 27

Erstmals nach etwa 25 Jahren suche ich meinen Geburtsort auf. Gemeinsam mit meiner Frau schlendere ich durch Erinnerungen. Unerwartet spricht mich jemand an. Jahre älter als ich. Die Fremde sagt DU zu mir. Tickt sie richtig-?

„Du“. sagt sie, „dein Vater heißt doch Michael, stimmt´s“?

„Passt!“, sage ich, “aber wie kommen Sie darauf?“

„Na, das sehe ich doch“, sagt sie.

„Das sieht man?“, frage ich, woran erkennen Sie meinen Vater, wenn Sie mich sehen.“? „Dein Gesicht“, erklärt sie, „deine ganze Erscheinung...-, plötzlich erschien das Bild von Deinem Vater vor mir, als ich dich sah“.

Ich bin verblüfft.

Was bei mir im Ansatz vom Vater ausgeprägt ist, das hatte sich bei der Verwandten eingeprägt.

Etwas an mir musste also kennzeichnend für meinen Vater sein.

Es musste ihn abbilden. Eine Spur zu ihm enthalten.

Solche Spurenelemente habe ich nicht selber erzeugt. Aber sie wurden mir mitgegeben als ich gezeugt wurde. Als Gott mich auf diese Weise schuf.

„Schuf" - Dieses Wort weist auf das einzigartige Schaffen Gottes hin.

Es versetzt mich ins Staunen. Über den Schöpfer. Über sein Werk. Über den Menschen. Auch über das Schöpfungszeugnis. Eine Lobeshymne auf Gott!

Atemberaubend, was Gott bisher alles schuf.

Das Licht. Das Festland. Das Meer. Die Fixsterne. Die Planeten. Fische und Vögel. Säugetiere und Pflanzen.

Nun aber stockt der Himmelswelt der Atem. In die gespannte Stille spricht Gott: „Lasst uns Menschen machen. Menschen, nach unserem Bilde...“

Der Willensbekundung folgt Gottes Tat.

Der Mensch: Geschöpf. Vom Schöpfer gewollt. Für sehr gut befunden. Bejaht. Geliebt. Teil der Schöpfung. Und doch aus der übrigen Kreatur hervorgehoben. Geadelt. Gewürdigt, Gottes Platzhalter zu sein. Im Auftrag des Schöpfers schöpferisch in Gottes Schöpfung leben. Forschen. Arbeiten. Alles beherrschen. Sich von nichts beherrschen lassen. Und auf diese Weise Gott dienen.

Erstaunlich, was Gott sich da ausgedacht hat.

Was er dem Menschen vermacht hat als er ihn gemacht hat.

Bild Gottes.

Kein Grund, sich etwas darauf einzubilden.

Bild Gottes zu sein, ist geschenkte Würde. Gabe. Aber auch Aufgabe, ihn abzubilden.

Ein Bild ist nicht die volle Wirklichkeit.

Aber es weist auf den wirklichen Künstler hin.  Ein Ausdruck seiner Schaffens- und Wesensart. Es ehrt ihn.

Im Verhältnis zu Gott ist das bei uns Menschen allerdings oft nicht der Fall.

Sündenfall!

Als Ebenbild sollen wir Gott ja nicht nur veranschaulichen.

Wir sollen ihn auch vergegenwärtigen.

Das können wir nur, wenn wir in Gottes Gegenwart leben. Wenn wir mit Gott reden. Auf ihn hören. Ihm gehorchen. Antwort geben. Auch durch unser Verhalten.

 

Diese Gabe haben wir verloren.

Im Namen des Fortschrittes haben wir uns von Gott entfernt.

Im Namen der Freiheit haben wir uns von ihm gelöst.

Wir sind trügerische Verbindungen eingegangen. Wurden dabei häufig versklavt.

Wir wollten mündig sein und haben den Mund dabei sehr voll genommen.

Wir haben die Herrschaft eines guten HERRN abgeschüttelt. Und mussten Diktatoren sowie Diktaturen über uns ergehen lassen.

Im Namen der Vernunft gingen wir unvernünftig auch mit dem Bilde Gottes um.

Wir haben es nicht nur bekleckst. Wir haben es bis zur Unkenntlichkeit entstellt.

Und disqualifizieren uns selbst.

Nur gut, dass Gott uns nicht alleine lässt.

In Jesus Christus hat ER uns besucht. Er hat uns das unverfälschte Bild des unsichtbaren Gottes vorgestellt.

Wer Jesus anblickt, entdeckt, wie der Mensch sein soll.

Der bemerkt aber auch, wie entstellt das Menschenbild ist.

Dass Schöpfer und Geschöpf nicht mehr zusammenpassen.

Und dass Gott und Mensch wieder zusammenkommen können.

Die Lösung also, wenn das das entstellte Bild Gottes wieder erneuert werden soll -

den Erlöser heranlassen.

JESUS.

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Kommentare (4)

Johann K. /

Gott ist aus der Kirche ausgetreten, er hatte es satt, dass die Menschen wissen wollen was Er will.

Dagmar /

Dies Wort zum Tag stärkt meine Freude und meine Hoffnung. Ich will es an die Teilnehmer unserer heutigen Bibel- und Gebetsstunde weitergeben.

Marcel /

Großartig- das ist ja schon ein kleines Kunstwerk, was Sie uns heute als Wort zum Tag präsentieren. Etwas, was sich wirklich lohnt aufzubewahren und wieder darauf zurückzugreifen- tatsächlich vor allem, um selbst- durch unser persönliches Verhalten - "Amtwort zu geben", wie Sie so treffend sagen.

Möwe /

"Wir haben die Herrschaft eines guten HERRN abgeschüttelt. Und mussten Diktatoren sowie Diktaturen über uns ergehen lassen."
Genau so ist es! Am Ende der "emanzipatorischen Freiheit" von Gott nach mehr