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/ Wort zum Tag

Johannes 17,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Christus sprich: Ich bitte für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein.

Johannes 17,9

„Ich bete für dich!“ Der kleine Junge sagt es zu seiner Tante, die ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Bibliothekarin vor sich hat. „Ich bete für euch!“, sagt der Nachbar zu einem jungen Mann, dessen Frau vor einer schwierigen Operation steht. „Ich bete für dich!“, sagt die Großmutter zu ihrem Enkel, der Angst vor der neuen Schule hat.

Für jemanden beten, das ist eine ganz besondere Art und Weise, an ihn zu denken. Ich stelle diesen Menschen damit in den Schutzbereich Gottes. Ich befehle ihn mit allen seinen Sorgen, seinen Fragen, Zweifeln und Ängsten der bergenden Macht unseres Herrn. Mir persönlich macht es Mut, zu wissen, dass jemand das für mich tut. Ich fühle mich dann nicht mehr so allein in Situationen, in denen ich auf mich selbst gestellt bin. Und deshalb ist es so wichtig, für andere zu beten. Gerade in schwierigen Lebenslagen, in Situationen, die wir als Menschen nicht selbst in der Hand haben. Ich erinnere mich an einen Patienten, der durch eine schwere Hirnblutung schwere körperliche Beeinträchtigungen erlitt. Neben seiner Frau kümmerten sich fünf Kinder liebevoll um ihn. Eine der Töchter sagte zu mir: „Wir bekommen viel Rückhalt aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis. Manche sagen: ‚Wir denken an euch.’ Das ist nett und auch gut gemeint. Andere aber sagen: ‚Wir beten für euch!’ Das zu hören, hilft uns wirklich.“ Es ist gut, das, was wir als Menschen nicht beeinflussen können, dem anzuvertrauen, der unser Leben in seiner Hand hält.

Was Gott aus den Gebeten machen wird, die andere für mich beten oder die ich für andere bete, das weiß ich nicht. Nicht jeder Gebetswunsch wird sich erfüllen. Aber dass bei ihm alles, was mich bedrückt, gut aufgehoben ist, das weiß ich. Und das allein hilft schon mehr als alle anderen gut gemeinten Worte. Aber das gibt es auch: Menschen, die niemanden haben, der vor Gott für sie eintritt. Oder Situationen, die sich so plötzlich ergeben, dass ich niemanden mehr bitten kann, für mich zu beten. Im Rahmen seiner Abschiedsreden an seine Jünger sagt Jesus: „Ich bitte für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein“ (Joh 17,9). Ich finde es sehr tröstlich, dass da einer ist, der im Zweifelsfall für mich eintritt. Jesus Christus ist immer da. Jederzeit kann er meine Angelegenheiten vor Gott bringen. Die Jünger damals hatten Angst. Jesus hatte lange und ausführlich mit ihnen gesprochen und dabei von seiner bevorstehenden Leidenszeit erzählt. Er hatte ihnen gesagt, dass er sterben würde. Zunächst konnten sie das noch gar nicht richtig begreifen. Die Tatsache, dass sie allein zurückbleiben würden, ohne Jesu Beistand, stand im Raum. Doch Jesus Christus sagt seinen Jüngern zu, dass er für sie betet. Gott hält ihr Leben in seiner Hand und wird bei ihnen sein, auch gerade in schwierigen Situationen. Denn bei Gott ist kein Mensch verloren. Das sollte ich mir zum Vorbild nehmen. Es ist so wichtig, für andere Menschen zu beten. Und ihnen das auch zu sagen. Und: Gibt es etwas Tröstlicheres als zu wissen, dass Jesus Christus bei Gott für Sie und für mich eintritt?
 

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Kommentare (2)

Renate /

Danke für diese mutmachenden Worte! Die Fürbitte für andere gehört zu unseren schönsten und wichtigsten Aufgaben, denn damit befehlen wir sie dem Allmächtigen an. Was könnten wir Besseres tun?

Sabine /

Danke für Ihre guten Worte heute morgen. Ich kann alles gut nachvollziehen.
Ich habe noch eine Frage: Wie handhaben Sie das mit dem Gebet für Ungläubige? Ich befehle viele Leute (oft leider sehr mehr