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/ Wort zum Tag

Epheser 2,19-20

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ihr seid Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist.

Epheser 2,19-20

Vor kurzem las ich die folgende kleine Begebenheit: Zwei Pastoren fuhren von einer Tagung im Auto nach Hause. Über Autofahren hatten sie unterschiedliche Vorstellungen. Nach einiger Zeit meinte der Jüngere: "Lass mich ans Steuer, dann sind wir schneller zu Hause!" - Darauf der Ältere bedächtig: "Daheim, aber nicht zu Hause!"

Wo ist unsere Heimat? Wo ist Ihre Heimat? Wo wissen und fühlen Sie sich daheim? Wo fühlen Sie sich so heimisch, dass Sie dort unbedingt bleiben oder dorthin zurückkehren müssen? Ist es Ihnen schon einmal so gegangen wie Petrus, der unter dem Eindruck eines gigantischen Erlebnisses meinte, hier sollte er jetzt so Wurzeln schlagen, dass er diesen Ort als Heimat festhalten sollte? In Matthäus 17 wird uns das beschrieben: „Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine.“ Er meinte: Hier könnte meine Heimat für immer sein!

Wir sind „Gottes Hausgenossen“ – das ist eine unglaubliche Aussage. Denn eigentlich geht das nicht. Eigentlich haben wir mit der „Heimat“ Gottes, mit der Ewigkeit nicht viel zu tun. Eigentlich haben wir dort hinein keinen Zugang. Und doch, als Kinder Gottes, als solche, die ihm, Jesus, gehören, an ihn glauben, mit ihm leben, haben wir den Zugang zu Gottes Ewigkeit (siehe Römer 5,2)! Großartiger geht’s nicht! Ich lese die zwei Verse vom Anfang aus Epheser 2 einmal nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“: „So seid ihr nicht länger Fremde und Heimatlose; ihr gehört jetzt als Bürger zum Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie. Als Gemeinde Jesu Christi steht ihr auf dem Fundament der Apostel und Propheten. Doch der Stein, der dieses Gebäude trägt und zusammenhält, ist Jesus Christus selbst.“ Die Bibel sieht die Kinder Gottes in dieser Welt als „Wanderer zwischen den Welten“. Denn „unsere Heimat ist im Himmel“, wie Paulus es in 2. Korinther 5 schreibt. Wir leben hier, wie es im Epheserbrief heißt, „als Fremdlinge und Gäste“, also Menschen, die eigentlich nicht wirklich in diese Welt hineinpassen oder hineingehören, die hier vielleicht zu Hause, aber nicht daheim sind.

Im Hebräerbrief heißt es in Kapitel 13, Vers 15: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige erwarten wir.“ Unsere Welt ist zwar momentan unser Zuhause, aber letztlich nicht unsere Heimat. Das mag man beklagen, wenn es einem gut geht in dieser Welt und sie uns gerade so gut gefällt. Das mag man begrüßen, wenn es nicht so gut ist und Krankheit, Schmerz oder Traurigkeit das Leben bestimmen. Für die Bibel aber ist klar, und zwar unabhängig von unserem Befinden: Das Eigentliche geschieht dort, wo Gott ist, in seiner Welt. Und die übertrifft unsere in allem.

Manfred Siebald singt: „Wir haben es uns gut hier eingerichtet …“, und zwar so gut, dass wir hier gar nicht weg wollen. Auch wir Christen verlieren mehr und mehr das Wissen aus den Augen, dass unser Leben hier und jetzt nur vorläufig ist. Und dann denken und leben wir so, wie die Menschen, die Gott nicht kennen. Wir leben so, als wäre diese Welt unsere Heimat. Darum ist es für uns wichtig, ja geradezu über-lebens-notwendig , dass wir uns immer wieder vor Augen halten: „Wer an Jesus glaubt, der hat das ewige Leben“ (Joh.3,36). Auch wenn wir mit beiden Beinen auf der Erde stehen sollen, müssen wir gleichzeitig wissen, dass das Eigentliche erst noch kommt.

Der Holländer Peter van Woerden erzählt, wie er mit seiner ganzen Familie, der Familie des Uhrmachers ten Boom in Harlem 1944 von der Gestapo abgeholt und gefangen genommen wurde, weil die Familie seit Jahren Juden versteckt und vor dem Zugriff der Nazis gerettet hatte. Sie wurden alle einzeln verhört. Als er selbst dann aus dem Verhörraum weggeführt wurde, saß in einer Ecke auf dem dunklen Flur zusammengekauert sein Großvater. Peter riss sich kurz von seinen Bewachern los und umarmte den alten Mann in dem Wissen, dass es das letzte Mal sein könnte. Da schaute der Großvater auf und sagte nur einen Satz: „Peter, denk immer daran: das Schönste kommt noch!“
 

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Kommentare (2)

Raymond Schneider-Wihler /

Danke für die kleine Begebenheit. Danke für das Lachen. Danke für das Prägnante und Klare.

Walter Krebs /

Danke für das klare Wort !