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/ Wort zum Tag

Zefanja 3,14-15

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Jauchze, du Tochter Zion! Frohlocke, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! Denn der HERR hat deine Strafe weggenommen.

Zefanja 3,14-15

Neulich bin ich wieder mit dem Fahrrad durch unsern Stadtteil gefahren und habe mir bewusst die Menschen angeschaut, die mir da von den vielen Reklametafeln zulächeln. Und anschließend habe ich bei der Fernsehwerbung die Augen aufgemacht und nicht auf die Produkte geachtet, für die da geworben wird, sondern auf die Menschen, die mich vom Bildschirm her ansprechen. Das ist eine Freude, all diese schönen Menschen zu sehen. Lächelnde starke Männer, fröhliche schöne Frauen, unbeschwerte Kinder, freudestrahlende Alte und und und ... - Und dann habe ich mir vorgestellt: In ein paar hundert Jahren würden spätere Generationen diese Reklamebilder irgendwo in einer verstaubten Ecke entdecken und die Reklame-Videos unserer Zeit über ihre Bildschirme laufen lassen. Und sie würden das als typische Darstellungen des Menschen im Anfang des 21. Jahrhunderts ansehen. "Das müssen glückliche Zeiten gewesen sein", werden sie sagen. Lauter Menschen, die vor Zufriedenheit nur so strahlen. „Damals hätte man leben müssen“, werden sie voller Neid ausrufen.

Sie und ich wissen es besser. Die schönen Bilder sind nicht Ihre und meine alltägliche Wirklichkeit. Natürlich kann das Leben schön sein. Sehr schön sogar. Aber wir erleben Grenzen in unserer Sehsucht nach Leben. Wir brauchen uns nur selber anzuschauen, dann merken wir, dass die schönen Bilder so nicht stimmen. Auch bei glaubenden Menschen bleibt vieles schmerzhaft und quälend im Leben. Da sind z. B. die im Beruf Enttäuschten, für die kein Platz mehr auf dem Arbeitsmarkt ist. Da sind die in ihrer Ehe Enttäuschten, deren Herzen unter der Hetze und den Anforderungen des täglichen Lebens stumpf geworden sind. Da sind die unheilbar Kranken, die keine Hoffnung mehr haben können, jemals einen Spaziergang zu machen, mit Freunden unbeschwert ein Fest zu feiern. "Soll das alles sein?", fragen sie. "Soll das alles sein, was das Leben mir zu bieten hat, was ich von Gott erwarten kann? Muss meine Sehnsucht nach Leben unerfüllt bleiben? Gleicht sie den unerfüllbaren Versprechungen der Werbeplakate?"

Nein, diese Sehnsucht, mehr zu sein, gehört gewissermaßen zur Grundausstattung unseres Lebens. Gott, unser Schöpfer, hat sie uns mit ins Leben gegeben. Dabei hat er jeden von uns als einmaliges Original geschaffen, auch wenn wir nicht den schönen Bildern der Werbung entsprechen. Gott ermuntert uns: „Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen!“ Das meint mehr, als ein oberflächliches Werbe-Lächeln aufzusetzen. Das meint, dass Gott sich mir trotz Grenzen und Schmerzen, die ich verspüre und erleide, freundlich zuwendet. Mehr noch: Gott entlastet mich von allem Verkehrten und aller Schuld, die mich von ihm trennt. Die Strafe, die ich eigentlich verdient habe, lässt er nicht geschehen. „Der Herr hat deine Strafe weggenommen.“ Ich darf aufatmen. Gott sieht mich nicht mit dem kühlen Blick der Werbestrategen, sondern mit den Augen väterlicher Liebe an. Er will mir auch dort und dann nahe sein, wo ich an die Grenzen meiner Möglichkeiten stoße. Darum hat er Jesus Christus zu uns geschickt. Er ist der „Gott für uns“. Das lässt uns hoffnungsvoll leben auch in hoffnungslos dunkler Zeit.

Und unser Vertrauen zu Christus lässt uns Hoffnungszeichen sein für die Hoffnungslosen in dieser Welt. Mit Wort und Tat können wir bezeugen: Wir erwarten ein erfülltes Leben nicht von den Versprechungen der Werbestrategen, sondern von Gottes Liebe und Vergebung. Sie kann jetzt schon unser Leben prägen und hinweisen auf den, der wiederkommen wird: Jesus Christus. Das lässt uns auch heute hoffnungsvoll leben und „fröhlich sein von ganzem Herzen“.
 

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