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/ Wort zum Tag

Daniel 2,22

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Die Völkergeschichte ist im vergangenen Jahrhundert zur Weltgeschichte geworden. Krisen betreffen oft alle und wirken sich weltweit aus. „Menschheit wohin?“ Der Dichter Heinrich Heine hat die Frage nach dem Sinn und der Zukunft so zum Ausdruck gebracht: „0 löst mir das Rätsel des Lebens, sagt mir was bedeutet der Mensch? Woher ist er gekommen? Wo geht er hin? Wer wohnt dort oben? Es blinken die Sterne gleichgültig und kalt, und ein Narr wartet auf Antwort.“

Die Sterne bleiben freilich stumm. Aber gibt es deshalb keine Antwort? Von der Seite der Menschen gibt es nur Weltanschauungen, Religionen, Philosophien, Ideologien, ein Heer von Wahrsagern. Dabei bleiben wir immer wieder mit unerfüllten Sehnsüchten mit zerbrochenen Hoffnungen zurück. Das Bibelwort sagt: „Er offenbart, was tief und verborgen ist.“ Er - das ist der lebendige Gott. Nebukadnezar, der Gründer des neubabylonischen Reiches, dachte in schlaflosen Nächten über die Zukunft nach. Gott gab ihm Antwort im Traum. Nebukadnezar verlangte von seinen Weisen und Magiern, ihm den Traum und die Deutung zu sagen. Könnte ich auch den Traum sagen, würdet ihr ihn mir mit Lügen und Dichtungen deuten. Könnt ihr aber Traum und Deutung sagen, wäre das glaubwürdig. Das konnten sie nicht und deshalb sollten sie sterben.

Daniel, der Prophet, bat Gott mit seinen Freunden, ihm das Verborgene zu offenbaren. Gott erhörte das Gebet. Darum lobte Daniel Gott und dankte ihm. „Er offenbart, was tief und verborgen ist“, steht in seinem Dankgebet. Gott gab Daniel und durch ihn Nebukadnezar und uns einen Blick in den Ablauf der Völkergeschichte. Die Menschheit schafft es nicht aus eigener Kraft, eine heile Welt zu schaffen. Daniel sieht: „Am Ende bleibt nur Spreu, die der Wind verweht“ (Daniel 9,26). Hier ist Jesus Christus, der Gekreuzigte, geweissagt. In ihm hat Gott die Tiefe der Not der Welt enthüllt und die noch größere Tiefe seiner rettenden Liebe. Daniel sieht jetzt schon: Dieser verworfene Stein ist der Grund und Eckstein des ganzen Weltgebäudes - Jesus Christus. Er ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben. Er kommt herab ohne Hände, das heißt ohne Zutun der Menschen, und wird zu einem Berg, der die Welt umfasst und erfüllt. Hier dürfen wir den wiederkommenden Herrn sehen.

Das Ziel der Weltgeschichte ist das Reich Gottes. „Der Gott des Himmels wird ein Königreich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird.“ Der Prophet Haggai sagt: „… da wird dann kommen das Ersehnte aller Völker.“
Der wiederkommende Herr wird die Sehnsucht der Menschen nach Licht, Liebe, Leben, Freude und Frieden erfüllen. So hat Gott dem Nebukadnezar durch den Propheten Daniel den Blick bis zum Ziel der Völkergeschichte geschenkt. „Er offenbart, was tief und verborgen ist.“ Ohne Jesus geht es nicht. Der Liederdichter Philipp Friedrich Hiller hat es auf den Punkt gebracht (Theologla Comperativa):

Was hat, wer außer Christo ist?
Dort bleiben, auch die sehen, blind;
Dort wissen nichts, die weise sind;
Dort wird zum Sünder, wer gerecht;
Dort heißt der Mensch des Satans Knecht;
Dort fällt, wer steht; verliert, wer hat;
Dort wird der Reichste niemals satt;
Dort rennt man in die finstre Nacht;
Dort weint zuletzt, wer vor gelacht;
Dort lebt man so dem Tode hin;
Weh mir, wenn ich ohn’ Jesu bin!

Was findet man in Jesu Christ?
Hie kann der Blinde sehen,
Hie lernt der Tor verstehen.
Hie wird gerecht der Sünder.
Hie werden Gottes Kinder.
Hie sorgt man keines Falles.
Hie kriegt der Ärmste Alles.
Hie muss das Licht erscheinen.
Hie jauchzt man nach dem Weinen.
Hie stirbt man auch zum Leben.
Wohl mir! an Jesu kleben.

 

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Kommentare (2)

Hans-Dieter Baumann /

zu Bibelzitat Haggai.
Ist Mal 3, 1b gemeint?

Martin Flöther /

Eine eindrucksvolle An7dings habe ich die Haggai-Stelle nicht finden können. Haggai 2,7 klingt am ehesten wie das Zitat, meint aber die Kostbarkeiten der Völker.