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/ Wort zum Tag

Psalm 141,4

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Lass mein Herz sich nicht neigen zum Bösen.

Psalm 141,4

„Yes, we can!“ „Ja, wir schaffen das!“ Der optimistische Ruf der Anhänger von Barack Obama tönte im letzten Jahr Monate lang durch den amerikanischen Wahlkampf. „Wir schaffen das! Wir können unser Land verändern. Wir müssen nur wollen und uns anstrengen!“
 
„Yes, we can!“ Denken wir nicht oft ganz genauso, wenn wir Jesu Gebote für unser Leben hören oder lesen? „Liebt Eure Feinde, tut Gutes und leiht, wo Ihr nichts zurück bekommt“, lautet seine Anweisung für diesen Tag und für jeden Tag unseres Lebens. Wie oft haben wir uns schon morgens vorgenommen: Ab heute lebe ich so, wie Jesus es befiehlt und wie er es uns vorgelebt hat? Ab heute bemühe ich mich, nicht nur denen Gutes zu tun, die mich gut behandeln, sondern auch denen, die mir als Kollegen, Nachbarn oder Mitfahrer in der Straßenbahn kalt und feindlich begegnen. Kann ich mich nicht ändern, wenn ich es wirklich will und mich genügend anstrenge?

Und wie oft haben wir schon abends festgestellt, dass wir versagt haben? Dabei ist das größte Problem gar nicht, dass wir uns bewusst vornehmen, unsere Feinde zu hassen, Böses zu tun oder geizig zu sein. Das größte Problem ist unsere Bereitschaft, im Alltag Kompromisse zu schließen und so zu leben, wie die andern auch, einfach um nicht aufzufallen und anzuecken. Denn so oft scheint ja das, was die andern tun, nur vernünftig. Wenn keiner von den Jüngeren in der Straßenbahn aufsteht für eine alte Dame, warum soll ich aufstehen? Bin ich nicht genauso müde wie die anderen und habe dasselbe Recht auf den Sitzplatz? Wenn meine Kollegen über einen unbeliebten Vorgesetzten schlecht reden, warum soll ich meinen Kopf hinhalten und etwas dagegen sagen? Der behandelt mich doch auch nicht besser als die anderen! Was ist schon dabei, das Wechselgeld zu behalten, wenn sich die Verkäuferin zu meinen Gunsten verzählt hat? Die andern in der Schlange würden es auch nicht tun und ich kann das Geld gut gebrauchen. Lauter kleine Kompromisse, die mich wegführen von meinem Vorsatz, Jesu Gebote zu halten. Am Abend kommt die nüchterne Bilanz: Nein, ich schaffe es nicht, mein Leben so zu ändern, wie Jesus es will. Weil ich in den vielen Gelegenheiten, Kompromisse zu schließen, zu schwach bin, um auf dem Kurs zu bleiben, den Jesus vorgibt.

Dem König David, der den 141. Psalm geschrieben und gebetet hat, ist es offenbar genauso gegangen. David war ein Mann, der Gottes Gebote liebte und doch so oft dagegen handelte. Der vierte Vers dieses Psalms zeigt uns, wie David mit diesem Problem umgegangen ist. „Lass mein Herz sich nicht neigen zum Bösen, gottlos zu leben mit schlechten Menschen!“, betet David zu Gott. Dieser Vers drückt zweierlei aus. Erstens: David bringt das Problem offen vor Gott. Er bekennt, dass sein Herz sich immer wieder dem Bösen zuneigen will, wenn er mit Menschen zusammen ist, die von Gott nichts wissen wollen. Das Herz steht hier für die ganze Person eines Menschen. David sagt: Herr, mein Denken, Fühlen, Wünschen und Wollen ist immer wieder bereit, Kompromisse zu schließen und sich auf Böses einzulassen.
Zweitens: David bittet Gott, einzugreifen und ihn vor schlechten Kompromissen zu bewahren. Darin liegt das Eingeständnis, dass er es selbst nicht schafft, und das Vertrauen, dass Gott ihn auf Kurs halten kann. David sagt: „Gott, du kannst es schaffen und darum vertraue ich mich ganz und gar deiner Führung an!“

Für Menschen, die zu Jesus gehören, kommt es nicht auf Willensstärke und Entschlossenheit an. Wir dürfen schwach sein und Gott für uns kämpfen lassen. Wenn wir ihm aber unsere Schwäche bekennen und ihn bitten, uns vor Bösem zu bewahren, dann wird Gott selbst uns so führen und leiten, dass wir leben, wie es ihm gefällt. Dazu braucht es vor allem eins: Vertrauen in Gottes Liebe. Ich wünsche Ihnen, dass Gott Ihnen davon heute und jeden Tag so viel schenkt, dass Sie sich ganz auf seine Führung verlassen können.

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