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/ Wort zum Tag

Kolosser 1,15-16

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare.

Kolosser 1,15-16

Welche Vorstellung oder welches Bild haben Sie von Gott? Nein, der moderne Mensch macht sich seine Gottesbilder nicht mehr aus Stein oder Holz wie der antike Heide. Aber Gottesbilder haben wir auch. Wir machen sie uns aus und mit unseren Gedanken. Sie können diese Gottesbilder leicht erkennen an Sätzen wie “Wenn es einen Gott gibt, dann müsste er doch jetzt ...” “Warum hat Gott nicht ...” ”Wenn Gott wirklich ein Gott der Liebe ist, dann dürfte er doch nicht ...” Hinter all diesen Sätzen steht ein bestimmtes Gottesbild. Und plötzlich ist die Wirklichkeit Gottes anders als unser Bild von ihm. Die Folge ist: Viele sind über ihren eigenen Gottesbildern zu Atheisten geworden. Denn die Wirklichkeit widersprach ihrem Gottesbild. Was ist da schief gelaufen?

Vielleicht sagen Sie jetzt: Aber das ist doch nicht falsch, wenn ich das Bild von Gott habe, dass er ein Gott der Liebe ist. Doch, auch das könnte falsch sein. Ich sagte “könnte”. Warum? Wenn Sie Gott dabei Ihre Vorstellung von Liebe unterschieben. Sicher ist Gott ein Gott der Liebe, aber vielleicht versteht Gott unter Liebe etwas anderes als Sie. Und schon haben Sie trotz der richtigen Formulierung “Gott der Liebe” ein falsches Bild von Gott. Und verzweifeln an “Ihrem” Gott der Liebe.

Der Grundfehler besteht darin, dass wir zur Vorstellung Gottes immer einen Sachbegriff nehmen: Liebe oder Gerechtigkeit oder Barmherzigkeit usw. Natürlich sind das alles biblische Begriffe und sie gehören zu Gott. Übrigens: Haben Sie eigentlich gewusst, dass Sie alle diese Begriffe für Gott auch im Koran finden?

Nun aber sagt uns der Lehrtext, dass wir einen ganz anderen Weg gehen sollen für unsere Vorstellung von Gott. Oder besser: Gott ist einen ganz anderen Weg gegangen, um uns eine Vorstellung von sich zu geben. Nicht den Weg von guten Begriffen, sondern den Weg einer Person, nämlich Jesus Christus. Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Gott selber ist nämlich unsichtbar. Nur darum gibt es auch so viele verschiedene Religionen. Jede fantasiert sich ihr eigenes Bild von Gott. Und manche so genannte modernen Menschen fantasieren sich lieber ganz unabhängig von jeder Religion ihr eigenes Bild von Gott.

Nun aber hat Gott gesagt: Schluss mit allen Fantasien über mich. Ich gebe euch mein wahres Bild, mein Ebenbild, also das Bild, das mir ebenbürtig ist und mir entspricht. So wie Jesus bin ich. Er sagt nicht: So wie Jesus sehe ich aus, sondern er sagt: So wie Jesus bin ich. Jesus gibt sozusagen kongenial das Wesen und das Denken Gottes wider. In seinem Reden erkenne ich, wie Gott denkt, wie er handelt, was er will. Nun machen manche Christen den Fehler, dass sie einzelne oder auch viele Worte Jesu nehmen und meinen, jetzt hätten sie das richtige Bild von Gott. Doch Jesus sagt einmal: "Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede, werdet ihr die Wahrheit erkennen." Ich kann also nicht seine Worte nehmen und dann ohne ihn selber Gott erkennen. Ich kann nur in der Verbindung mit Jesus ein richtiges Bild von Gott haben. Jesu Worte, losgelöst von Jesus selbst, bleiben nur Worte und bringen mich noch nicht in die vertrauensvolle Verbindung mit meinem himmlischen Vater.

Paulus geht noch einen Schritt weiter. Er sagt: Jesus hat das nicht bei seinem himmlischen Vater gelernt und abgeguckt, um es uns mitzuteilen. Er ist vielmehr von Anfang an dabei gewesen, denn - so schreibt Paulus - “in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare”. Jesus ist deswegen das Ebenbild Gottes, weil er von Anfang an bei Gott war. Er ist sozusagen identisch mit Gott. Vielleicht erscheint das manchem Hörer etwas theoretisch. Doch Paulus will uns damit sagen: Du darfst dich diesem Jesus ganz anvertrauen. Denn in Jesus Christus hast du nicht mehr ein ausgedachtes, sondern endlich ein ursprüngliches Bild von Gott.

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Kommentare (1)

Holger Bischof /

Von einem "Gott der Liebe" sprechen auch Prof.Jörns und andere, die den Glauben ablehnen, dass Jesus Christus für unsere Sünden am Kreuz gestorben wäre. Deshalb kann auch der "Gott der Liebe" mehr