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/ Wort zum Tag

Jesaja 35,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden.

Jesaja 35,5

Mitten in den Gerichtskapiteln des Alten Testaments finden sich atemberaubende Aussichten auf eine helle und heile Zukunft. Das 35. Kapitel im Buch des Propheten Jesaja gehört dazu. Zuerst gehört haben es wohl die verbannten und vertriebenen Juden, die im babylonischen Exil von der Heimat träumen. Herrliche Bilder malt der Prophet in die Gedanken und Gefühle seiner Zuhörer.

„Die Wüste und Einöde wird frohlocken und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch und die Zunge der Stummen wird frohlocken. Denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande.“ Am Ende wird alles gut, sagt Jesaja. Am Ende kommt ihr zurück. Am Ende kommt ihr nach Hause. Am Ende könnt ihr alle Fesseln abstreifen, die euch jetzt am Leben hindern.

Ich sehe heute diese Bilder und denken dabei an die neue Welt, den neuen Himmel und die neue Erde, die uns verheißen sind. Ich denke an das ewige Reich des Friedens, das Gott all denen versprochen hat, die sich an seinen Sohn Jesus Christus gehängt haben, die sich der Vergebung der Schuld und die Erlösung von allem Bösen haben gefallen lassen. Die Menschen damals werden unterschiedlich auf diese Bilder reagiert haben, genau wie die Menschen heute unterschiedlich reagieren. Die einen bekommen große glänzende Augen, die anderen schütteln bedauernd die Köpfe, weil sie sich all das nicht vorstellen können, weil die Wirklichkeit viel zu dunkel und viel zu bedrückend ist.

Überhaupt scheinen sich heute viele den Gedanken an das „Danach“ abgewöhnt zu haben. Man redet nicht mehr vom Himmel. Man träumt nicht mehr vom Himmel. Man sehnt sich nicht mehr in den Himmel. Der Himmel hat, wenn denn überhaupt, hier und jetzt auf der Erde stattzufinden. Aber ist es der Himmel? Ja, manche Tage erscheinen uns geradezu himmlisch. Manche Liebe scheint der Himmel auf Erden zu sein. Doch all diese scheinbar himmlischen Momente sind bedroht und begrenzt. Wir wissen es doch längst, dass nichts auf dieser Erde dauerhaftes Glück versprechen kann. Die Schönheit der Schöpfung ist massiv bedroht. Menschen und Beziehungen altern. Geld und Besitz verlieren an Wert.

Vor vielen Jahren hat Wolf Biermann ein Chanson geschrieben, das manche noch in den Ohren haben: „Das kann doch nicht alles gewesen sein, das bisschen Sonntag und Kinderschreien, das muss doch noch irgendwo hingehn. Die Überstunden, das bisschen Kies und abends in der Glotze das Paradies. Da drin kann ich doch keinen Sinn sehen. Das kann doch nicht alles gewesen sein, da muss doch noch irgendwas kommen. Nein, da muss doch noch Leben ins Leben, eben. Das soll nun alles gewesen sein, das bisschen Fußball und Führerschein und das war nun das donnernde Leben ...“

Soweit Wolf Biermann. Nein, das donnernde Leben, wenn denn dieser Ausdruck erlaubt ist, kommt noch. Und vielleicht haben alle kleinen und großen Krisen dieser Welt und unseres privaten Lebens nicht zuletzt diesen Sinn, nämlich uns daran zu erinnern. Die Erde ist nicht das Letzte. Die Welt ist nicht das Letzte. Unser Leben ist nicht das Letzte. Es geht alles wohin. Es geht alles auf die Begegnung mit Gott zu. Es geht auf den Beginn einer neuen Welt zu und eines neuen Lebens.

„Das wird allein Herrlichkeit sein“, heißt es in einem alten Lied, das Charles Homer Gabriel geschrieben hat, den man in seiner Heimatgemeinde das „Old Glory Face“ nannte, das „alte Herrlichkeitsgesicht“. Weil er sich selbst und die anderen in seiner Kirche immer wieder daran erinnerte: Wirkliche, ewige, unvergängliche Herrlichkeit gibt es im Himmel. Und nur da. Und da wollen wir Christen hin. Und da wollen wir bleiben. Ewig bleiben. Ewig leben und ewig feiern. Wie man rein kommt? Indem man die Hand dessen ergreift, der unbegrenzten Zutritt hat, die Hand von Jesus.

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Kommentare (3)

Marlene Berger /

Genau, nur so läuft das bei Gott!,

"...das ewige Reich des Friedens, das Gott all denen versprochen hat, die sich an seinen Sohn Jesus Christus gehängt haben, die sich der Vergebung der Schuld und mehr

Hans-Dieter Alber /

Lieber Jürgen,

danke für die frohmachenden Worte. In dieser Welt verstehen wir vieles nicht. Das größte Glück auf dieser Erde ist die Liebe unseres Vaters im Himmel geschenkt zu bekommen.
Daraus mehr

Dagmar Rudolph /

Danke, lieber Herr Werth, für diese Einladung in die Herrlichkeit, an der Hand Jesu. Das macht Mut, stärkt die Hoffnung, gibt Kraft und die rechte Perspektive, das Leben hier dankbar zu leben.
Lob, Preis, Dank und Anbetung unserem Herrn Jesus Christus!