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/ Wort zum Tag

1. Mose 37,14

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Geh hin und sieh, ob's gut steht um deine Brüder.

1. Mose 37,14

Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.

Philipper 2,4

Die Losung des heutigen Tages ist die Aufforderung eines Vaters an seinen Sohn, sich um seine Brüder zu kümmern. Ein ganz normaler Vorgang in einer ganz normalen Familie. Aber es ist nicht so. Denn der Vater ist Jakob, der auch Israel genannt wird. Der Sohn, dem die Aufforderung gilt, ist Josef. Und die Brüder, das sind seine zehn Brüder, zu denen er ein eher angespanntes Verhältnis hat.

Die Aufforderung des Vaters ist der Anfang einer langen Geschichte. Einer Geschichte, die über viele Umwege zu einem guten Ende führt. Erst wird Josef von seinen Brüdern in ein Erdloch geworfen, damit er dort elendiglich verreckt. Dann wird er aber als Sklave an eine Karawane verkauft. So landet er in Ägypten. Hier geht er seinen Weg aus der Sklaverei durchs Gefängnis bis an die Spitze der Macht an die zweite Stelle im Staat. Dadurch ist Josef in die Position gebracht worden, in der er seiner Familie das Überleben sichern kann. Obwohl er von ihnen ja nicht nur Gutes erfahren hatte. Aber Josef handelt so, damit es gut um sie stehen kann, wie es sich der Vater ganz zu Beginn sicherlich gewünscht hat.

Eine Geschichte, in der jede Seite lange nur auf sich selbst geachtet hat. Josef trat auf, als sei er etwas Besseres als seine Brüder. Und diese wiederum wollten ihre eigene Position innerhalb der Familie verbessern. Dabei sahen sie nur eine Möglichkeit: Der ungeliebte, aber vom Vater bevorzugte Bruder musste weg. Ein Durchbruch erfolgt in dem Moment, in dem die Kette der gegenseitigen Böswilligkeiten unterbrochen wird. Als Josef seine Brüder nicht bestraft, obwohl er die Möglichkeit dazu bekommt. Denn unverhofft stehen sie als Bittsteller vor dem zweitmächtigsten Mann in Ägypten. Sie wollen Getreide kaufen, weil eine große Dürre die Ernte in der Heimat zerstört hat. Josef macht nun etwas, worauf uns der Lehrtext des heutigen Tages ausdrücklich hinweist. Im Brief an die Philipper lesen wir: "Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient." Genau das hat Josef getan. Seine persönlichen Rachegefühle, die er sicherlich eine Zeitlang mit sich getragen haben wird, die hat er hintenangestellt. Er hat von sich weg gesehen auf die Not der anderen. Und er hat ihnen das gegeben, was ihnen dienen, was ihnen helfen konnte.

Menschen sind offensichtlich dazu in der Lage, wenn sie ihre entsprechenden Erfahrungen mit Gott gemacht haben. Dabei müssen es sicherlich nicht immer diese extremen Erlebnisse sein, wie Josef sie gehabt hat. Es muss nicht immer gleich lebensbedrohlich werden. Aber es ist ein Grundzug christlicher Gemeinschaft, andere Menschen in den Blick zu nehmen. Zu fragen: Womit kann ich helfen? Füreinander einzustehen. Aber auch nach außen zu wirken, damit die Gemeinschaft wachsen kann. Zu zeigen: Hier erfährst du eine Hilfe, die du anderswo nicht bekommst. Durch den Glauben an Jesus Christus. Durch die Gemeinschaft mit anderen Menschen, die diesen Glauben mit dir teilen. Und die dich dann unterstützen, wenn es dir schlecht geht. Weil sie die Forderung des Apostels Paulus beherzigen. Die Forderung, nach der - unabhängig von Paulus - auch schon Josef gehandelt hat: "Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient."

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Kommentare (1)

Marlies Güttinger /

Im guten Text stach mir ein Wort ins Auge, verrecht ist sehr hart und eher nicht zu gebrauchen oder schreiben.Es gäbe da sicher worte die passen würden. Ableben, sterben, erlöschen u.s,w. Mit freundlichen Grüssen.