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/ Lied der Woche

Allein durch das Wort (4/7)

Ein Lied und seine Bedeutung.

„Allein durch das Wort“ – Miriam Küllmer-Vogt in der Rolle der Katharina von Bora singt ein Lied von Fabian Vogt (T) und Daniel Baginski.

Ich musste, als ich mich mit dem Lied beschäftigt habe, an Goethes Faust denken. An der Tragödie ersten Teil. Der wissbegierige und lebenshungrige Gelehrte brütet in seiner Studierstube über den ersten Sätzen des Johannesevangeliums: „Geschrieben steht: ‚Im Anfang war das Wort‘ … Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort? Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen. Ich muss es anders übersetzen“ – und dann sucht er nach Alternativen. „Im Anfang war der SINN“ – nein, das schmeckt ihm auch nicht. „Im Anfang war die KRAFT“, das überzeugt ihn auch nicht wirklich. Er landet schließlich bei der Variante „Im Anfang war die TAT.“ Den Gedanken kann er aber nicht zu Ende denken, denn da kommt ihm Mephisto dazwischen. Sonst wäre dem Dr. Faust irgendwann aufgegangen: Keine Tat geschieht ohne Vorgeschichte, ohne Antrieb, ohne Vorsatz. Und da sind wir dann wieder beim Wort. Beim Wort Gottes, um genau zu sein. Am Anfang war in der Tat dieses Wort. Allein durch das Wort entstand das Leben. Unser Dasein verdanken wir dem „Es werde“ Gottes. 

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