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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Recht so!

Markus Baum über Jeremia 9,23

Ich bin der HERR, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden.

Jeremia 9,23

Wir leben in einem Rechtsstaat. Gott sei Dank. Das ist allemal besser als das Leben unter einem willkürlichen Regime. Wieviel das Wörtchen Recht im konkreten Fall wert ist, das freilich steht auf einem anderen Blatt.

Wie viele Menschen haben das schon erlebt: ihnen ist bitteres Unrecht geschehen. Aber der Staat und die Gerichtsbarkeit haben sich schwer getan, ihnen Recht zu verschaffen. Die holde Justitia wird ja oft an den Eingangsportalen historischer Gerichtsgebäude abgebildet mit ihrer Waage in der Hand und mit einer Augenbinde. Die Ärmste ist blind. Das hat einen Vorteil: Justitia urteilt buchstäblich ohne Ansehen der Person. Nachteil: der wahren Sachlage wird sie so oft nicht gerecht.

Zu unserem Glück ist die höchste Instanz in Sachen Rechtsprechung nicht das Bundesverfassungsgericht oder der Europäische Gerichtshof. Gott hat auch noch ein Wörtchen mitzureden. Im Buch des Propheten Jeremia, 2600 Jahre ist es her, da lässt Gott ausrichten: Ich bin der Herr, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden.

Justitia ist wie gesagt blind. Gott dagegen sieht hervorragend. Gott ist allwissend, und das heißt: Er hat immer recht. Ausnahmslos. Nun sind Rechthaber nicht unbedingt beliebt. Aber Gott hat nicht nur recht. Er übt auch Recht. Und das macht ihn dann doch wieder sympathisch. Gott verschafft den Verratenen und und den Elenden und den Übervorteilten Genugtuung. Erweist ihnen Gerechtigkeit. Zugleich ist Gott ein barmherziger Richter. Lässt oft Gnade vor Recht ergehen. Auf seine Kosten. Merke: Leben in einem Rechtsstaat ist gut. Leben unter der Gerichtsbarkeit Gottes ist besser.

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