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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Matroschka lässt grüßen

Tobias Schier über Kolosser 2, 9-10.

"Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid erfüllt durch ihn, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist."

Kolosser 2, 9-10

Neulich war ich bei jemandem zu Besuch, der hatte eine Matroschka auf der Fensterbank stehen. So eine Matroschka hatte ich schon ewig nicht mehr gesehen und musste sie gleich in die Hand nehmen. Schon als Kind haben mich diese hohlen russischen Holzpuppen fasziniert, die man in einander stecken kann. In der Regel sind es neun Figuren. Öffne ich die äußerste, kommt eine neue zum Vorschein. Öffne ich diese, kommt wieder eine neue, kleinere hervor. Im Russischen hat diese Puppe ganz unterschiedliche Bedeutungen, für mich ist sie zunächst einfach nur ein witziges Spielzeug.

Aber sie beschreibt auch sehr bildhaft eine Tatsache, die ich mir sonst nur schwer vorstellen kann. In der Bibel im Kolosserbrief steht folgender Satz: „In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid erfüllt durch ihn.“ Heißt: Gott wohnt in Jesus Christus, und Jesus Christus wohnt in mir. Dadurch wiederum wohnt Gott selbst in mir. Unvorstellbar und doch so wichtig für mich, der ich mein Leben doch mit Gott leben möchte. Die Möglichkeit zu einem Leben mit Gott habe ich nämlich genau dadurch erst. Gott kommt überall hin mit, durch Jesus, der in mir wohnt.

Das ist aber noch nicht alles. Im Gegensatz zu den Matroschka-Figuren ist Gott nicht innen hohl, ist nicht leer, sondern voll! Diese Fülle lebt jetzt also auch in mir und steht mir sozusagen zur Verfügung. Das sind doch ganz neue Möglichkeiten, die sich mir in meinem Leben eröffnen! Wie würde ich fühlen, wenn die Freude und der Friede Gottes in mir leben würden? Wie würde ich reden, wenn die Freundlichkeit und die Sanftmut in mir leben? Was würde ich wirklich tun, wenn die Gerechtigkeit in mir wohnt? Wie oft denke ich, ich muss mich nach all dem ausstrecken, damit ich es bekomme! Es ist alles schon da! Die Fülle Gottes lebt in mir – ich darf Tag für Tag lernen, aus ihr zu schöpfen.

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