/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Hände hoch - zum Gebet
Wolf-Dieter Kretschmer über Klagelieder 3,41
Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!
Wir schreiben das Jahr 587 vor Christus. Die Babylonier haben das Königreich Juda angegriffen und überrannt. Es ist zur nationalen Katastrophe gekommen. Sogar die Hauptstadt Jerusalem haben die Babylonier eingenommen. Die Stadt liegt in Schutt und Asche, der Tempel Gottes niedergebrannt. Alles, was nicht niet- und nagelfest gewesen ist, haben die Feinde mitgenommen und zehntausende von Menschen in die Verbannung abgeführt.
Mitten in diesem Chaos: Jeremia, der Prophet Gottes, der das Unglück lange vorausgesagt hat. Immer wieder hatte Jeremia das Volk zur Umkehr aufgerufen. Aber seine Warnungen waren ungehört verhallt.
Doch jetzt kommen Zweifel auf. Hat der Jeremia vielleicht doch Recht gehabt? Hat Gott wirklich sein Volk verlassen? Ist es aus und vorbei mit Gottes Güte?
Was tun, wenn alles kaputt ist? Jeremia weiß Rat. Er wendet sich an Gott und lädt seine Landsleute ein, das ebenfalls zu tun. Seine Hoffnung: Vielleicht hört Gott in dieser ausweglosen Situation auf die Bitten seines Volks. Deswegen macht er Mut und sagt: „Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!“ Klagelieder 3,41
Ich will mir Jeremias Rat zu Herzen nehmen. Auch und gerade dann, wenn ich niedergeschlagen bin und keinen Ausweg weiß, will ich mich an Gott wenden. Ich will ihm mein Leid klagen und auf seine Rettung vertrauen.
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