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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Der Besucher

Hans Wagner über Psalm 119, Vers 19.

Sie machen die Tür auf und er kommt einfach rein. Er geht an Ihren Kühlschrank, sucht sich raus, was ihn interessiert, den Rest lässt er verkommen – die Kühlschranktür bleibt offen. Dann setzt er sich in Ihr Wohnzimmer, schmeißt den Fernseher so lautstark an, das Ihnen die Ohren weh tun, und macht eine Riesensauerei mit dem Essen auf dem Tisch und drum herum.

Soll ich weitererzählen? Wie er sich im Rest Ihres Hauses verhält? Er macht das einfach. Er – das ist Ihr Gast! Sie haben ihn zu sich eingeladen und Sie haben dabei einen großen Fehler gemacht, denn in Ihrer Einladung haben Sie gesagt: „Komm und beweg dich so, als wenn alles dir gehört. Ich stelle es dir zur Verfügung.“ Und das hat er dann getan. „Ich bin ja Gast hier“ hat er gesagt. Gibt ihm Ihre Einladung und sein Status das Recht, sich so zu verhalten?

„Ich bin ein Gast auf Erden!“ So hat es ein Beter mal im Alten Testament auf den Punkt gebracht. Er wusste: Die Erde gehört mir nicht. Sie wurde speziell von Gott erschaffen, um auch mir einen Lebensraum zu Verfügung zu stellen. Und statt eines rücksichtslosen Verhaltens und Ausnutzens dieser Gast-Position kam der Beter zu der Bitte an Gott: „Zeig mir deine Weisungen, lass mich wissen, wie ich mich als Gast hier zu verhalten habe!“

„Ich bin ein Gast auf Erden.“ Psalm 119, Vers 19  - 11919 - das ist vielleicht so etwas wie eine Notrufnummer für mich. Ein Notruf, mit der Gott mich anruft und in mein Verhalten hineinspricht: Hey, du bist nur Gast hier auf Erden. Wende dich mal an den Gastgeber!

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