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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Abschied

Wolf-Dieter Kretschmer über Psalm 27,10

Mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der HERR nimmt mich auf.

Psalm 27,10

Es  gibt Zeiten im Leben, die uns schwer fallen. Dazu gehören auch jene, in denen es Abschied nehmen heißt. Auf dem Bahnsteig kann man das beobachten oder wenn liebe Menschen mit dem Auto zu einer längeren Reise aufbrechen. Man umarmt sich, sucht nach ein paar tröstenden Worten und winkt den Reisenden hinterher. Das Gute an diesen Abschieden ist, dass sie meistens von vorübergehender Natur sind. Irgendwann ist die Zeit der Trennung vorbei. Man heißt einander wieder willkommen.

Es gibt aber auch „Reisende“, die man für immer verabschieden muss. Ein Elternteil, der Partner, ein Kind oder ein anderer lieber Mensch ist verstorben. Diese Sorte Abschied fällt besonders schwer, weil es keine Aussicht auf ein Wiedersehen in dieser Welt gibt.

Der Dichter von Psalm 27, König David, hat vielleicht einen solchen Abschied vor Augen, als er schreibt: „Mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der HERR nimmt mich auf“, Psalm 27,10.

David findet Trost in der Gewissheit, dass Gott auch in der schweren Zeit des Verlusts zu ihm steht. Mehr noch. David schreibt davon, dass der Herr ihn aufnimmt, d.h., mit offenen Armen willkommen heißt, wenn er sich verlassen fühlt.

Sie und ich leben in einer Welt, in der wir immer wieder loslassen müssen. Ich empfinde es als tröstlich, dass Gott mich nicht alleine lässt mit meinem Schmerz. Ich darf mich, wie David, darauf besinnen, dass Gott da ist und sich mir zuwendet. 

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