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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Tragischer Selbstbetrug

Wolf-Dieter Kretschmer über Galater 6,3-4

Wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk.

Galater 6,3–4

Selbstbetrug ist eine tragische Sache. Wider besseres Wissen, sich die Welt schön reden, mag harmlos klingen, ist es aber nicht. Denn irgendwann kommt das böse Erwachen und dann ist es häufig zu spät.

Ein kleines Beispiel aus dem Alltag. Man kann bei gutem Wetter mit abgefahrenen Sommerreifen wunderbar mit dem Auto fahren. Der oberflächliche Eindruck ist positiv: Die Sonne scheint, der Motor brummt. Man könnte meinen, alles sei paletti. Aber wehe dem, der mit blanken Reifen in eine Polizeikontrolle gerät oder von Schnee oder Starkregen überrascht wird. Plötzlich ist nichts mehr gut.

Der Apostel Paulus greift das Thema Selbstbetrug in seinem Brief an die Christen in Galatien auf. Er schreibt:

„Wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk“, Galater 6,3–4.

Ein gutes Mittel gegen Selbstbetrug ist, die eigenen Werke zu prüfen, sagt Paulus. Sich einen unverstellten, kritischen Blick auf die eigene Realität gönnen; jenseits von Ausflüchten und Schönfärberei.  Was dabei zutage tritt, ist in der Regel ziemlich ernüchternd.

Aber, und das ist die gute Seite: Wer ehrlich zu sich selbst ist, für den ist das Evangelium im wörtlichen Sinne gute Nachricht. Es taucht mein Unvermögen in das Licht eines allmächtigen, allvermögenden, liebenden Gottes, der sich mir in Jesus Christus zuwendet.

Wenn Jesus ja zu mir sagt, dann brauche ich mir nichts mehr vorzumachen. Dann antworte ich ihm einfach mit meinem uneingeschränkten Ja und packe das an, was Jesus mir zu tun vor die Füße legt. 

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