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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Was hat er denn?

Markus Baum über Jesaja 33,5f

Der HERR hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt. Und du wirst sichere Zeiten haben: Reichtum an Heil, Weisheit und Klugheit.

Jesaja 33,5–6

Was geht es uns gut. Die Wirtschaft brummt, es ist Frieden im Land, wenn auch nicht überall auf der Welt. Für die Senioren gibt es mehr Rente, und selbst Sonnenschein haben wir heuer mehr als genug. Aber stabile politische Verhältnisse und fortgesetzter Wohlstand, das sind keine Naturgesetze, das kann sich erschreckend rasch ändern. 

Vor knapp 2800 Jahren ging es dem geteilten Land Israel ähnlich gut - unter dem König Jerobeam II. im Nordreich und unter dem anfangs vernünftigen König Usia im Südreich Juda ging es drei Jahrzehnte lang scheinbar nur aufwärts. Aber dann wurden die Zeiten umso turbulenter. Bruderkrieg, der Norden gegen den Süden. Und dazu noch Sittenverfall und Korruption unter den oberen Zehntausend. Hier wie dort. Nur so wird verständlich, was an einer Verheißung des Propheten Jesaja eigentlich so verheißungsvoll war. Jesaja hatte im Auftrag Gottes verkündet: "Der Herr hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt. Und du wirst sichere Zeiten haben: Reichtum an Heil, Weisheit und Klugheit" (Jesaja 33,5f).

Dreißig Jahre früher hätten sich die Israeliten im Norden wie im Süden am Kopf gekratzt und gerätselt: Was hat er denn? Uns geht's doch gut?
Aber inzwischen war die Schieflage offensichtlich, und am Horizont zogen schwere außenpolitische Unwetter auf. Jesajas Verheißung hat schon über das drohende Unheil hinaus gewiesen: Gott verschafft dem Recht wieder Geltung und sorgt für Gerechtigkeit und hält auch das bereit, wovon es auch unter scheinbar perfekten Umständen nie genug gibt: Heil, Weisheit und Klugheit. 

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