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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Ein unerquickliches Gespräch

Elke Drossmann über Hiob 21,22.

Wer will Gott Weisheit lehren, der auch die Hohen richtet?

Hiob 21,22

Ein unerquickliches Gespräch vor vielleicht 3000 Jahren im vorderen Orient.  Hiob redet mit seinem Freund Zofar. Hiob fühlt sich von Zofar unverstanden. Hiob ringt mit Gott. Mit seinem Gott. Was Hiob erlebt hat, kann keiner seiner Freunde nachvollziehen. Sie bringen ihre Erfahrungen mit. Die sind halt anders. Und so reden sie aneinander vorbei.

Hiob setzt noch mal an: „Schau, Zofar“, sagt Hiob: „Einer, der ohne Gott lebt, führt ein überaus angenehmes Leben: Er ist stolz auf seine Familie,  seine Kinder sichern seine Rente. Sein Betrieb läuft. Er erreicht ein gesegnetes Alter. Von Demenz, Brille oder Hörgerät keine Spur. Vor und nach dem Sterben hat er friedliche Gesichtszüge. Wie oft funkt Gott in so einem herrlichen Leben dazwischen, wie bei mir? Das ist nicht fair.“

Hiob hat sich heiß geredet.

Doch plötzlich hält er inne. Ist er vielleicht einen Schritt zu weit gegangen? Kann er Gott Vorschriften machen? Kann er Gott zum Handeln zwingen?

Hiob bleibt dabei: „Es ist ungerecht, dass es dem, der Gott die kalte Schulter zeigt, so gut geht und mir so schlecht.“

Trotzdem stoppt Hiob und wirft ins Gespräch ein: „Wer will Gott Weisheit lehren, der auch die Hohen richtet?“ (Hiob 21, 22)

Gott schweigt zum Gespräch der Freunde. Später, viel später wird Gott ausgerechnet diesen Satz Hiobs aufgreifen: „Wer will Gott Weisheit lehren, der auch die Hohen richtet?“ – Wie? Im Hiobbuch ab Kapitel 38 findet sich Gottes Antwort an Hiob.

Es könnte auch Gottes Antwort an Sie sein.

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