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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Paulus, Dieter Degowski und ich

Oliver Jeske über 1. Timotheus 1,15

Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen.

1. Timotheus 1,15

Nach fast 30 Jahren soll der Gladbecker Geiselgangster Dieter Degowski frei kommen. Er hat seine sogenannte lebenslange Haftstrafe abgesessen, bekommt sogar eine neue Identität, um sich in unserer Gesellschaft wieder einzuleben. Ich musste schlucken, als ich das in der Zeitung gelesen habe. Drei Menschenleben hat dieser Mann zusammen mit seinem Komplizen auf dem Gewissen. Ist das gerecht? Hat er das verdient? Emotionen zwischen Hass und Hilflosigkeit steigen in mir hoch.  Emotionen, an die ich mich erinnere, als ich diese Botschaft des ehemaligen Christenverfolgers Paulus in der Bibel lese:

Es ist ein wahres Wort und verdient volles Vertrauen: Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten. Unter ihnen bin ich selbst der Schlimmste.

Aber Paulus! Nun übertreib mal nicht!, denke ich.  Doch Paulus hat Recht. Er gehörte zu den ersten , die die  Anhänger von Jesus Christus um ihres Glaubens willen verfolgt und ihren Tod billigend in Kauf genommen haben.  Vermeintlich hehre Motive sind da keine Entschuldigung.

Und damit richtet sich das Scheinwerferlicht auf mich. Auch ich könnte mich rausreden,  warum ich in vielen Situationen meines Lebens nicht auf die Stimme Gottes gehört habe. Und natürlich war der Schaden, den ich damit angerichtet habe, gar nicht beabsichtigt! Doch das nützt mir nichts. Stattdessen vertraue ich fest auf „Jesus Christus, der in die Welt gekommen ist, um die Sünder zu retten.“

Meine Anfragen an das deutsche Rechtssystem habe ich nach wie vor. Doch ich werde vorsichtig, wenn es darum geht, über Andere zu urteilen.

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